Berlin ist eine angesagte Stadt – das wissen wir nicht erst seit die Touristenzahlen im letzten Jahr explodierten. Künstler, Studenten und Freigeister lieben die Bundeshauptstadt und haben ihr mit etwas Hilfe von Ex-Bürgermeister Wowi das Prädikat „arm, aber sexy“ verliehen. Seit 2008 hat die Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie GmbH den Auftrag des Landes, das zu ändern. Denn nicht nur die weltweite Kreativszene, sondern auch Wissenschaft und Industrie soll es zu uns ziehen. Dafür ließ sich Berlin Partner in den letzten Jahren so einiges einfallen. Ob mit „Talent in Berlin“, einer Aktion, die unter anderem Europas Bildungselite anlocken soll, mit einer IT-Kampagne oder zuletzt mit prominenten Stimmen zu den Olympischen Spielen, es wird ein Hauptstadtwandel hin zu „reich und sexy“ angestrebt.
15 bunte Animationsfilme mit Werbung für Konzerne aus den Bereichen Medizintechnik, Energieversorgung, Baustoffhandel und Verkehrstechnik sollen nun zeigen, dass die Berliner Wirtschaft rockt. „Die Industrie in Berlin wird geprägt von ihrem einmaligen Umfeld aus Kreativen, Gründern und Wissenschaftlern aus der ganzen Welt. Ideen für Innovationen und Entwicklungen entstehen oft genau an dieser Schnittstelle und hier setzen die Animationsfilme an. Sie zeigen die Berliner Industrie einmal anders“, äußert sich Senatssprecherin Daniela Augenstein zur „Berlindustrie rocks“-Kampagne.
Frische Sounds von Bollmer
Jeder der Kurzfilme ist inhaltlich einem Partnerunternehmen gewidmet. Zudem wurden die Spots mit einem jeweils individuellen Remix des Songs „Berlin“ der Band Bollmer unterlegt. Dafür zog Berlin Partner 15 Musiker und Label sowie Universal Music zu Hilfe. So forschen jetzt animierte Männchen in weißen Kitteln zu lebhaften Labor-Sounds, Riesenturbinen drehen sich zu Elektrobeats und Motorräder rollen zu rockigen Gitarrenklängen um den Globus. Stolz auf ihren Spot erklärt Romy Ertl vom BMW Group Werk Berlin: „In der deutschen Hauptstadt befindet sich die weltweit einzige, vollumfängliche Produktionsstätte für BMW Motorräder. Hier rollen jährlich mehr als 120.000 Zweiräder vom Band und danach um die ganze Welt. Wir sind damit wohl der größte Exporteur der berühmten Berliner Luft, nämlich in den Reifen der 22 verschiedenen Modelle.“
Dass mit den Motorrädern nicht nur Berliner Luft, sondern vor allem auch Abgase in die Welt getragen werden, wird in den Animationsfilmen selbstverständlich nicht thematisiert. Auch sonst stehen natürlich nur die „Sonnenseiten“ der Berliner Industrie im Fokus. Andererseits bringen Großkonzerne mehr Gelder in die Hauptstadtkassen. Sind die Animationsfilme also ein Top oder eher ein Flop? Schreibt uns eure Kommentare!