Wenn man das freundliche, helle Haus betritt, vergisst man fast den traurigen Zweck des Gebäudes. Junge Menschen sollen im Sonnenhof in wohnlicher Atmosphäre und kindgerechter Umgebung zusammen mit ihren Familien ihre letzten Tage, Wochen oder Monate verbringen können. Seit der Gründung vor zehn Jahren haben laut der Björn Schulz Stiftung, die das Hospiz leitet, mehrere hundert Familien Hilfe und Trauerbegleitung erfahren.
Der Gründer und Vorstand der Stiftung Jürgen Schulz berichtet, dass der Sonnenhof seit drei Jahren immer voll belegt sei. „Deshalb haben wir uns entschlossen, das Haus zu vergrößern und weiteren Familien in dieser unbeschreiblich schweren Situation zusätzlichen Platz zu bieten“, sagt Schulz, der für sein großes Engagement im Jahr 2009 einen Bambi gewann.
Neues Trauerzentrum und Therapieräume
Der neue Anbau beherbergt zusätzliche Therapieräume und ein Trauerzentrum. Jetzt stehen vier weitere Plätze, 16 statt nur zwölf, zur Verfügung. Das Hospiz finanziert sich durch Spenden. Prominente Spender sind zum Beispiel Jan Josef Liefers, Anneke Kim Sarnau, Franziska Matthus und Sönke Möhring, die auch bei der Eröffnung des Anbaus anwesend waren. Sie alle unterstützen die palliative Betreuung von Kindern mit unheilbaren Krankheiten und geringer Lebenserwartung, die im Sonnenhof stattfindet.
In ganz Berlin gibt es 13 stationäre Hospize, davon ist aber lediglich der Sonnenhof auf Kinder ausgerichtet. Jährlich sterben in Deutschland ca. 5000 Kinder, zwei Drittel davon an unheilbaren Krankheiten. Jürgen Schulz gründete die Stiftung zusammen mit seiner Frau und anderen Betroffenen, nachdem sein Sohn Björn Schulz im Alter von sieben Jahren an Leukämie starb. So liegt ihm das Hospiz Sonnenhof und dessen Erweiterung besonders am Herzen: „In der Zeit, die noch bleibt, wollen wir hier viel Lebensqualität bieten.“
Björn Schulz Stiftung, Wilhelm-Wolff-Straße 36-38, 13156 Berlin, www.bjoern-schulz-stiftung.de
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