Ein bewegtes Leben
1892 in Charlottenburg, das nur ein Jahr später zur Großstadt erhoben wurde, geboren, besuchte Benjamin bis zum Abitur 1912 das Kaiser-Friedrich-Gymnasium, die heutige Joan-Miró-Grundschule. Im Anschluss studierte er Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Freiburg, Berlin und Bern. Für seine Dissertation Der Begriff der Kunstkritik in der deutschen Romantik erhielt er die Bestnote summa cum laude. Noch während des Studiums lernte er Dora Keller kennen, die er 1917 heiratete. Die Ehe hielt 13 Jahre und brachte einen Sohn hervor. In den Folgejahren arbeitete Benjamin als freier Schriftsteller und Publizist für Zeitungen und Hörfunk. Theodor Adorno und Bertolt Brecht waren nur zwei seiner namhaften Weggefährten.
Nachdem der aus dem assimilierten Judentum stammende Benjamin im französischen Exil (seit 1933) nicht mehr sicher war, floh er weiter nach Spanien. In dem spanischen Grenzort Portbou nahm er sich am 26. September 1940 aus Angst vor der Auslieferung an die Nazis das Leben. Sein Lebenswerk jedoch besteht über ihn hinaus und findet unter anderem ein Andenken im Charlottenburger Walter-Benjamin-Platz.