Türken, Amerikaner, Asiaten – kulinarische Internationalität wird auf der Touristenmeile Oranienburger Straße groß geschrieben. Der neueste Zuwachs passt da eigentlich gar nicht so recht ins Bild: Die Gastwirtschaft, die erst im September offiziell eröffnet hat, setzt auf qualitativ hochwertige deutsche Küche. „Warum machen wir als Berliner nicht einfach eine moderne Berliner Gastwirtschaft?“, hat sich Geschäftsführer Mirko Mann gefragt. „Wir wollen mit der Gastwirtschaft die typische Eckkneipe revolutionieren.“
Das wird schon am Ambiente deutlich: Der Boden ist ein Mix aus 200 Jahre altem Pinienholz, das aus einem Abrisshaus stammt und wunderschönen alten blau-weißen Fliesen. Es gibt Stuck an den Wänden, einen Tresen, der den Blick auf Bierfässer freigibt, mit einer Schanksäule wie aus den 20er, 30er Jahren, und ein großes Büffet aus einer Beletage am Kurfürstendamm beherbergt jede Menge Spirituosen. An der Decke hängen Geweihe nebst alten Bunker-Lampen. „Die über uns ist leider aus, der Schlüssel dafür wird uns noch geliefert“, erklärt Mann mit einem Blick nach oben. „Das ist mit so alten Sachen manchmal gar nicht so einfach.“ Weiteres eher modernes Detail: Aus den dunklen Holzstühlen sind Berlin-Motive wie der Fernsehturm oder der Bär herausgesägt worden, was Sitzfläche und Rücken ganz besonders ziert.
„Die Leute im Kiez freuen sich über die Gastwirtschaft. ‚Endlich Abwechslung hier auf der Ecke‘, sagen sie“, erzählt der Geschäftsführer. „Was mich auch gewundert hat: Vor allem das Frühstück wird schon sehr gut angenommen.“ Leckeren Mittagstisch gibt es für 5 bis 6 Euro übrigens auch.
„Kleiner Tipp: Auf keinen Fall beim Nachtisch an die Kalorien denken, dafür ist der Kalte Hund viel zu lecker. Die Schokolade dafür stammt übrigens aus der traditionellen Berliner Manufaktur Erich Hamann mit Sitz in Wilmersdorf.“