Das audio-visuelle Medium Film ist eines der besten Möglichkeiten, um emotionale und atmosphärisch dichte Geschichten zu erzählen und Orte des Kiezes auf spezifische Art und Weise zum Leben zu erwecken. Die Plattform dazu bietet das Kurzfilmfestival „Kiezkieken“. 2009 ins Leben gerufen, ist das Projekt eine ausgezeichnete Möglichkeit für Regisseure, ihre eigene Sicht auf Berlin darzustellen und besondere Orte der Stadt zu zeigen. Das Festival findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt.
Im Vordergrund steht der „Kiez“, ein Ort, an dem verschiedene Menschen mit unterschiedlicher Vita, individuellen Zielen und Lebenskonzepten aufeinandertreffen und zusammenleben. Eine Gegend, in der es dynamische gesellschaftliche Veränderungen gibt und Probleme auftreten, die nicht alltäglich sind. Es entstehen Kontraste, die durch Kameraperspektiven eingefangen werden und den Zuschauern einen einzigartigen Blick auf das Kiez-Geschehen bieten. Hannes Stöhr, kreativer Pate des Kurzfilmfestivals und Regisseur von Berlin Calling (2008) vertritt die Ansicht: „Lokal ist Global, wer seinen Kiez versteht wird auch die Welt verstehen.“
Urbane Sinnlichkeit
Wie überall auf der Welt kann Dunkelheit Angst bedeutet. Licht bedeutet Sicherheit. Doch U-Bahnhöfe sind während der Nächte meist nur spärlich beleuchtet. Diese Erfahrung mach auch Robert S., der im gleichnamigen Film mit der Dunkelheit konfrontiert, in einem U-Bahn-Tunnel merkwürdige Geräusche hört. Das ein geringer Geräuschpegel auch Stress bedeuten kann, diese Erfahrung teilen die Zuschauer beim Kurzfilm „Augen zu“. Es wird die Geschichte eines Berliners erzählt, dem es unmöglich ist, bei Stille einzuschlafen.
Gewöhnt an das emsige Treiben und den Krach der Großstadt, ist Ruhe etwas, das er nicht kennt. Es entsteht eine Situation, bei dem der biologische Rhythmus durcheinander gerät und er verzweifelt nach Lösungen für sein Problem sucht. Als weiterer Filminhalt wird unter anderem das expressionistische Berlin als Hommage an den Berliner Dichter Georg Heym (1887-1912) beleuchtet.
Das Festival beginnt um 20 Uhr, Einlass ist 19:30 Uhr. Nach der Filmvorführung findet die Multimediashow „Nachtwandler“ gegen 23 Uhr statt. Der Eintritt kostet 7, ermäßigt 5 Euro.
Zeiss-Großplanetarium, Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin, http://kiezkieken.de/
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