Platz 10: S-Bahn. Zugausfälle und Verspätungen sind an der Tagesordnung. Wenn nicht gebaut wird, fällt Schnee oder fehlen Züge. Trotzdem konnte die Bahn ihre Monopolstellung gerade erst erneuern. Als einzige Bewerberin im Vergabeverfahren für den S-Bahn-Ring.
Platz 9: Drogen. Görli, Kotti und Stuttgarter Platz sind nur einige der Berliner Hotspots in Sachen Drogenhandel. Wird an einer Stelle strenger kontrolliert, weichen Dealer einfach in dunkle Nebenstraßen oder auf trubelige Szenetreffs wie das RAW-Gelände aus.
Platz 8: Kriminalität. Auch wer sein Geld mit Taschendiebstählen, Einbrüchen und Fahrraddiebstählen macht, darf sich freuen. Schließlich haben Ganoven in Berlin ziemlich leichtes Spiel. Stellenabbau bei der Polizei sei Dank.
Platz 7: Hundehaufen. Viele Hundehalter in Berlin sind noch immer unbelehrbar und lassen die Haufen ihrer Vierbeiner gern mitten auf der Wiese, auf dem Gehsteig oder vor dem Hauseingang liegen. Das nervt allerdings nicht nur Berliner ohne Hund, sondern auch alle, die die Hinterlassenschaften gewissenhaft einsammeln.
Platz 6: LaGeSo. Lange Schlangen. Unbearbeitete Anträge. Überforderte Mitarbeiter. Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales ist zum Synonym geworden für alles, was in der Flüchtlingskrise in Deutschland falsch gelaufen ist. Nur den ehrenamtlichen Helfern ist es zu verdanken, dass die Lage in Moabit nicht eskaliert ist.
Platz 5: Steigende Mieten. Touristen, Flüchtlinge, Zugezogene, Familien. Sie alle wollen oder brauchen in Berlin Wohnraum. Und weil die Investoren nicht blöd sind, ziehen der Anteil teurer Luxuswohungen und die durchschnittlichen Mietpreise in der ganzen Stadt stark an. Nicht nur für Geringverdiener und Sozialhilfeempfänger zunehmend ein Problem. Der staatliche Wohnungsbau scheint mit der Nachfrage kaum Schritt halten zu können.
Platz 4: Dauerbaustellen. Paradebeispiel Bundesallee / Ecke Hohenzollerndam. Hier wird seit über einem Jahr gebaut. Massive Behinderungen im Straßenverkehr natürlich inklusive. Noch schlechter ergeht es Pendlern an der Freybrücke – hier ist die wichtige Heerstraße schon seit drei Jahren ein Nadelöhr. Die Liste ließe sich beliebig ergänzen. Und sichert den Baustellen Platz 4 in der Nervliste.
Platz 3: Dreck. Abgesehen von vielen Hundhaufen fallen hier wahlweise Sperrmüll auf dem Fahrradweg, Platikstüten im Blumenbeet oder frische Kaugummis auf dem U-Bahnsteig negativ auf. Doch es geht noch schlimmer: Insgesamt gibt es in Berlin 7000 illegale Müllkippen; an einem einzigen Sommerwochenende fallen im Mauerpark 20 Kubikmeter Müll an.
Platz 2: Marode Schulen. Eltern zahlen Steuern. Und sie wollen nur das Beste für ihre Kinder. Trotzdem scheint das Geld zuallerletzt in den Berliner Bildungseinrichtungen anzukommen. Bröckelnder Putz, uralte Turnhallen, zugige Fenster und öde Pausenhöfe sind Standard. Wie viel die 60 Millionen Euro bringen, die 2016 für Schulsanierungen ausgegeben werden sollen, bleibt abzuwarten.
Platz 1: BER. Ob Wien, Paris oder London – Europas Hauptstädte glänzen meist mit mindestens einem schicken, funktionalen und großen Flughafen. Nicht so Berlin. Seit 2012 verzögert sich die Eröffnung unseres Hauptstadtflughafens wieder und wieder. Mittlerweile wurden sogar Sitzbänke aus den BER-Wartehallen ab- und in der LaGeSo-Zweigstelle in der Bundesallee wieder aufgebaut. Derzeit angestrebter Termin: Herbst 2017.