Berliner Persönlichkeiten zeigen ihren Kiez

Luisa Weiss: Der Klausenerkiez ist so bodenständig

Seit vier Jahren lebt Luisa Weiss im Klausenerkiez und ist hier sehr glücklich.
Seit vier Jahren lebt Luisa Weiss im Klausenerkiez und ist hier sehr glücklich.
Luisa Weiss ist eine der bekanntesten Foodbloggerinnen der Welt. Die Tochter eines Amerikaners und einer Italienerin wurde in Berlin geboren, wuchs in Boston auf, arbeitete in Paris und New York. Zwischendurch machte sie immer wieder Station in der deutschen Hauptstadt. Seit vier Jahren ist die 36-Jährige im Klausenerkiez sesshaft. Und so schnell möchte sie hier auch nicht wieder weg.
An einem regnerischen Nachmittag treffen wir uns in einem kleinen Café am Klausenerplatz. Das Café Reet ist genau der richtige Ort für ein Interview – es ist ruhig und etwas verträumt. Luisa Weiss, Autorin von My Berlin Kitchen, ist oft hier, um einen Tee zu trinken. Als sie vor vier Jahren in die Gegend zog, dachte sie „Das ist das Berlin, wie es früher mal war.“  Für Unternehmungen außerhalb des Kiezes bleibt während der Woche wenig Zeit. Momentan schreibt Weiss ein Backbuch für den amerikanischen Markt, eine Kolumne für Harper’s Bazar Deutschland und natürlich betreibt sie nach wie vor ihren preisgekrönten Blog The Wednesday Chef.
 
Mit ihrem Sohn sei sie deshalb hauptsächlich in der unmittelbaren Umgebung unterwegs: auf dem Spielplatz am Klausener Platz, auf einem der Plätze um die Kaiser-Friedrich-Straße, „und manchmal gehen wir in den Schloßpark zum Enten füttern.“ An den Wochenenden, wenn ihr Mann zu Hause ist (unter der Woche pendelt der zwischen Berlin und Wolfsburg), dann brauche das Kind Aktivität und Stimulation. „Wir versuchen, uns immer etwas vorzunehmen. Letztens waren wir in der Domäne Dahlem, in den Prinzessinnengärten und auf dem Tempelhofer Feld.“

Luisa’s Restaurant-Empfehlungen

Wenn es um gute Küche geht, kann sie das Engelbecken am Lietzensee wärmstens empfehlen und gerät regelrecht ins Schwärmen. „Das ist immer wieder ein Klassiker. Total schön, ohne großartig modern sein zu wollen. Das Essen ist einfach immer toll, immer. Sie kochen regional und legen viel Wert auf Qualität.“ Das Il Casolare in Kreuzberg sei der einzige Ort in Berlin, wo sie Pizza essen geht. Außerdem schlägt ihr Herz für die ausgezeichnete italienische Küche im Da Baffi.
 
In ihrem Kiez auf der Nehringstraße gibt es einen kleinen türkischen Imbiss, den Özge Grill. „Der sieht eigentlich aus wie ein Dönerladen. Die haben aber einen Holzofen und machen ihr Pide selber.“ Vor allem die warmen Gerichte für drei Euro seien der Knaller. Wie man einen Döner oder türkische Pizza so guter Hausmannskost vorziehen könne, versteht sie einfach nicht. Auch, dass Berlin kein gutes indisches oder mexikanisches Restaurant bieten könne, ist ihr ein Rätsel. „Ich liebe die indische und mexikanische Küche – aber das ist eine Katastrophe in Berlin, Punkt.“ Zum chinesisch essen geht sie auf die Kantstraße. „Das ist für uns China Town. Das Aroma kommt der amerikanisch-chinesischen Küche am nächsten.“ 

Einkaufen bei Händlern um die Ecke

Da Weiss für ihr aktuelles Buch viel kochen muss und auch privat passionierte Köchin ist, wollen wir natürlich wissen, woher sie die Zutaten für ihre Gerichte bekommt. „Wenn ich asiatische Zutaten brauche, dann gehe ich zu Go Asia auf der Kantstraße.“ Lamm und Gemüse, das sonst nirgends zu haben ist, kaufe sie bei Nazar auf der Wilmersdorfer Straße oder auf dem Klausenerplatz.
 
Samstags sei der Wochenmarkt auf dem Karl-August-Platz oder dem Winterfeldtplatz ihre Anlaufstelle. „Besonders am Herzen liegen mir zwei Bäcker im Kiez: Der Brotgarten und die Bäckerei Hutzelmann.“ Dort kaufe sie viel lieber Gebäck – traditionelle Kuchen, schlesische Quarkpiroggen oder Mohnküchlein.
 
Du willst noch mehr über Luisa Weiss, ihr Leben und ihre Leidenschaft fürs Kulinarische erfahren? QIEZ.de verlost 3 Bände ihres aktuellen autobiografischen Romans „My Berlin Kitchen“. Hier geht es zum Gewinnspiel.
 
 
 
 
 
Café Reet, Klausenerplatz 5, 14059 Berlin

Telefon 030 3224822


Montag bis Samstag von 09:00 bis 19:30 Uhr
Sonntag und an Feiertagen von 10:00 bis 19:30 Uhr

Weitere Artikel zum Thema