Berliner Persönlichkeiten zeigen ihren Kiez

Annemarie Eilfeld schlemmt sich durch Berlin

Bei so vielen Köstlichkeiten, wie hier in der Patisserie des Grosz, fällt die Entscheidung nicht leicht.
Bei so vielen Köstlichkeiten, wie hier in der Patisserie des Grosz, fällt die Entscheidung nicht leicht. Zur Foto-Galerie
Kurfürstendamm - Eine inspirierendere Stadt als Berlin? Für Annemarie Eilfeld gibt es die im Moment nicht. Seit sechs Jahren lebt die 25-Jährige hier und ist noch immer total verliebt in ihre Wahlheimat. Was unter anderen an der kulinarischen Vielfalt liegt. QIEZ hat sich zusammen mit der Sängerin auf Schlemmertour begeben.
Berlin barfuß zu erkunden, das würde den meisten wahrscheinlich nicht im Traum einfallen. Dabei hat die Hauptstadt Gegenden zu bieten, die unglaublich sauber sind. Zum Beispiel die Strecke zwischen Potsdamer Platz und Hauptbahnhof. Kein Hundehäufchen, keine Glasscherben oder überquellenden Papierkörbe. Annemarie Eilfeld hat es gewagt und war erstaunt ob der blanken Gehsteige. Der Spaziergang war am Ende so inspirierend, dass ein Song daraus entstanden ist. Im Sommer 2013 erschienen „Barfuß durch Berlin“ sowie das gleichnamige Album. „Das ist eben das Schöne an der Stadt, dass sie so vielseitig ist und voller Inspirationen steckt. Eine ideale Künstlerstadt“, schwärmt Annemarie. 
 
Berlin war für die in Sachsen-Anhalt geborene Sängerin schon immer die Stadt der Wahl. Ging es auf Klassenfahrt an die Spree, wurden die Lehrer angehalten, ein besonderes Auge auf Klein-Annemarie zu werfen, damit diese am Ende auch wieder im Bus gen Heimat sitze. 2009 verließ sie ihre Heimatstadt Dessau-Roßlau und zog nach Berlin, da war sie 19. Der Umzug fiel genau in die Zeit, als sie durch ihre Teilnahme an der Castingshow DSDS bekannt wurde. Annemarie belegte den dritten Platz. 
 
In ihrer neuen Heimat wohnte sie erst in Wedding, mittlerweile am neuen Park am Gleisdreieck. Gerne wäre sie in ihrer alten Wohnung geblieben. Leider waren die Nachbarn so „unerträglich“, dass sie ausziehen musste. „Die haben früh morgens angefangen, auf ihrem Balkon zu grillen und zu zehnt in einer Zwei-Zimmer-Wohnung gehaust. Wenn ich von meinen Auftritten kam, wollte ich nur schlafen. Das passte einfach nicht mehr“.

Kartoffelstampf und Imbiss-Hähnchen
 

Sie fand eine hübsche Wohnung in einem ehemaligen Gerichtsgebäude, in dem ein Teil des opulenten Marmoreingangs noch immer erhalten ist. Mit der Hausgemeinschaft hier versteht sie sich besser. „Die ist super nett, wir passen aufeinander auf, helfen uns. Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt sie. Besonders viel ist Annemarie allerdings nicht im Kiez unterwegs, eher in ganz Berlin. Vor allem wenn es ums Essen geht. Wie aus dem Effeff zählt sie eine nach der anderen Location auf. Woher diese Leidenschaft für Berlins Gastroszene? „Als ich nach Berlin zog, machte ein guter Freund mit mir eine Schlemmertour durch die ganze Stadt. Auf dem Segway“, schmunzelt das Schlagersternchen. Aufgrund ihres Jobs kommt das Kochen oft zu kurz „und für mich allein zu kochen, macht keinen Spaß“, schiebt sie hinterher.
 
Wenn ihr Freund, der Boxer Tom Schwarz, in der Stadt ist, dann gehen sie gerne in Francucci’s Ristorante auf dem Kurfürstendamm. „Die Pasta dort ist super, vor allem selbstgemacht. Genauso wie der Kartoffelstampf, der Hammer und ein Genuss zum Steak.“ Steaks schmecken aber auch im Grosz hervorragend. Das Kaffeehaus eigne sich aufgrund seiner mondänen Atmosphäre auch für festliche Anlässe: „Hier haben wir den fünfzigsten Geburtstag von Jürgen Drews Frau Ramona gefeiert“, berichtet Eilfeld.
 
Besucht Annemarie Eilfeld gerne: das Kaffeehaus Grosz.
 
Wenn die Zeit knapp ist und es etwas schneller gehen muss, dann sind die halben Hähnchen aus dem Hühnerhaus am Görlitzer Park („so schön knusprig“) oder die Currywurst von der Bratpfanne in Steglitz („die beste in ganz Berlin“) genau das Richtige für die Sängerin. Gleich bei ihr um die Ecke auf der Potsdamer Straße hat sie unlängst eine Neuentdeckung gemacht: Yilmaz. „Leute, wenn ihr keine Lust auf die Schlange vor Mustafas Gemüse Döner in Kreuzberg habt, kommt hierher. Der Döner von Yilamz kann es locker mit Mustafas aufnehmen“, ruft sie auf. Außerdem sei er mit 2 Euro wesentlich günstiger.

„Ich gerne ins PUFF“
 

Abends ist Annemarie oft in Schöneberg rund um die Motzstraße unterwegs. Dort gibt es viele nette kleine Bars. Ihr Favorit ist das „PUFF, die Bar mit dem unpassenden Namen“ oder The Paris, eine Shisha Bar, in der auch alkoholische Cocktails angeboten werden. Zum Tanzen und Feiern kann sie das 40seconds und das Pearl empfehlen, für einen Kinoabend das Alhambra Kino oder den Zoo-Palast. „Die Sitze im Zoo-Palast sind mega bequem. Und es gibt die Möglichkeit in der lauschigen Bibliothek in einer ganz privaten Atmosphäre Filme zu schauen“.
 
Schade, dass Filme nach anderthalb Stunden bereits zu Ende sind. Viel lieber schaut sie Serien, zu Hause auf der Couch. „Beim Bis-in-die-Puppen-Gucken lässt es sich herrlich entspannen.“ Die heimischen vier Wände, genauer der Badezimmerboden, sind für die Sängerin aber auch der Ort, um an Songs zu arbeiten. Und soll der Akku mal wieder richtig aufgeladen werden, das Fitnessstudio um die Ecke oder das „traumhafte“ Vabali Spa eignen sich bestens dafür.

Die Wochenend-Expertin
 

Danach ist sie nicht nur fit für Auftritte, die sie derzeit durch ganz Deutschland reisen lassen, sondern auch für ihre Sendung bei Radio B2. Dort begleitet die quirlige Wahlberlinerin samstags und sonntags ihre Hörer musikalisch ins perfekte Wochenende. Und wie sieht ein solches Wochenende bei ihr selber aus? 
 
Ein perfekter Samstag beginnt für Annemarie oft mit einer ausgiebigen Shopping-Tour, entweder am Potsdamer Platz oder im Steglitzer Shopping Center Boulevard. „Ich mag es, wenn ich alles unter einem Dach habe. Neben großen Ketten gibt es in den meisten Malls auch kleinere Boutiquen, wenn es mal was Besonderes sein soll.“ Nachmittags geht es im Sommer oft raus zum Baden. „Ich liebe das Strandbad Lübars. Dafür fahre ich gerne mal eine halbe Stunde durch die Stadt“, sagt sie. Außerdem kennt die Sängerin den Besitzer und geht gerne im angeschlossenen Restaurant essen. Hier lässt sich ein Tag herrlich bei einem Schnitzel mit Blick über den Ziegeleisee ausklingen. 
 
Sonntags freut sie sich auf einen ausgiebigen Brunch im Cancun, „da kannst du stundenlang schlemmen, bis zum Platzen“. Nachmittags werden die Inliner angeschnallt und ein paar Runden um den Plötzensee gedreht. Und weil Annemaries Alltag natürlich voller Musik steckt, stehen regelmäßig Konzertbesuche auf dem Plan. Am liebsten in der Mercedes-Benz Arena. Dort hat sie schon Größen wie Lionel Richie oder Rod Stewart auf der Bühne gesehen. Und kleine Konzerte in kleineren Clubs? „Eher nicht, da wird’s oft zu schnell zu warm“, erklärt sie. Auch stärker frequentierte Gegenden wie die Revaler Straße oder den Simon-Dach-Kiez in Friedrichshain meidet sie. „An der Warschauer Brücke ist für mich Schluß“, lacht sie und schlendert auf dem Ku’damm von dannen. 
 
Für alle Fans: Im Dezember wird Annemarie Eilfeld ein Konzert in Hannover geben. Die Location steht zwar noch nicht fest, dafür aber das Programm: Lieblingshits aus den letzten Alben. Am besten, ab und an mal auf ihrer Facebbok-Seite vorbeischauen.

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Das Grosz verbindet Tradition und Moderne.

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