Wir laden Julian Frederik Moritz Stoeckel zum Mittagessen ein. Wohin soll es gehen? Grosz, Restaurant 44 oder ein anderer schicker Laden? Weit gefehlt! Julian, bekennender West-Berliner und Kudamm-Fan, bittet in die Salumeria da Pino, ein italienisches Feinkostgeschäft am S-Bahnhof Charlottenburg. Eigentlich eine nicht so schöne Ecke. Aber die Adresse gehört zu Julians Stammläden: „Hier war ich schon als Kind. Damals waren Prominente wie Joschka Fischer oder Kunstsammler Heinz Berggruen zu Gast. Und heute bin ich die Berühmtheit hier“, lacht Julian, kurz bevor er uns an der Frischetheke leckere Antipasti zusammenstellt.
Die Gegend zwischen Kudamm und Kantstraße ist für TV-Star Stoeckel so etwas wie „ein erweiterter Kiez“. Wohnhaft ist der Endzwanziger im Schöneberger Norden. Sein heutiges Zuhause, ein schöner Altbau, befindet sich nur ein paar Meter entfernt von der Wohnung, in der ihn seine Mutter großgezogen hat. „Obwohl ich schon immer das bunte Tier der Familie war, ist mir nie irgendjemand despektierlich begegnet“, erinnert sich Julian. „Meine Mutter und meine Oma haben mir aber immer das größte Verständnis entgegengebracht und mir gleichzeitig Werte wie Pünktlichkeit, Höflichkeit und Respekt vermittelt.“
Was Julian mit dem König von Bulgarien zu tun hat
Mit berühmten Persönlichkeiten setzt sich Julian aber auch jenseits der eigenen Familiengeschichte gerne auseinander: „Ich lese eigentlich ständig Biografien. Zuletzt die von Helmut Berger. Aber auch über Elisabeth Taylor, die Callas, Marlene Dietrich oder Hildegard Knef habe ich schon fast alles gelesen. Von letzterer stammt ja der schöne Satz ‚Berlin, du bist die Frau mit der Schürze‘ – und das stimmt immer noch“, findet Julian. „Diese ganze angesagte Pseudo-Authentizität passt dagegen überhaupt nicht zu Berlin.“
Spätestens seit seiner Teilnahme an der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ 2014 ist Julian seinen Idolen zumindest in Sachen Bekanntheit ein großes Stück näher gerückt. „Heute erkennen mich ganz viele Leute in der Stadt. Aber ich fahre immer noch Bus und mache gerne Selfies mit Fans. Schließlich wäre ich ohne sie gar nicht da.“ Auf seinem Erfolg ruht sich Stoeckel allerdings nicht aus. „Vor dem ‚Dschungel‘ habe ich alles alleine gemacht. Das geht heute gar nicht mehr. Ich hatte in den letzten Monaten so viel zu tun, dass ich sogar gesundheitliche Probleme bekommen habe. Jetzt trinke ich nicht mehr so viel Alkohol, esse weniger Fleisch und achte einfach mehr auf mich.“
Neue Haare, treue Fans
Und seine liebsten Adressen? Sind unter anderem das Schlosshotel im Grunewald mit seinem schönen Garten, die Trabrennbahn Mariendorf, wo Julian sogar mal ein eigenes Rennpferd an den Start schicken konnte, das Wilson’s (The Prime Rib Restaurant) in der Nürnberger Straße oder die Pizzeria Piazza Bra.
Wer mehr über Julian erfahren möchte, schaut am besten auf seiner Facebook-Seite vorbei. Oder freut sich auf seine eigene Youtube-Talkshow, für die er derzeit das Konzept entwirft. Und was gibt uns der Promi noch mit auf den Weg? „Es gibt drei Fragen, die man sich immer stellen sollte: Wer bist du? Was willst du sein? Und was strahlst du aus, wenn du einen Raum betrittst? – Damit kann man ziemlich weit kommen.“