Berliner Persönlichkeiten zeigen ihren Kiez

Mit Julian F. M. Stoeckel an der Frischetheke

Julian F. M. Stoeckel hat uns seinen Lieblingsitaliener gezeigt.
Julian F. M. Stoeckel hat uns seinen Lieblingsitaliener gezeigt. Zur Foto-Galerie
Schöneberger Norden - Das RTL-Dschungelcamp hat ihn deutschlandweit bekannt gemacht. Doch noch immer wohnt Designer und It-Boy Julian F. M. Stoeckel in derselben Straße, in der er aufgewachsen ist. Und auch sonst hat uns die Bodenständigkeit des augenscheinlichen Paradiesvogels im Interview ziemlich überrascht ...

Wir laden Julian Frederik Moritz Stoeckel zum Mittagessen ein. Wohin soll es gehen? Grosz, Restaurant 44 oder ein anderer schicker Laden? Weit gefehlt! Julian, bekennender West-Berliner und Kudamm-Fan, bittet in die Salumeria da Pino, ein italienisches Feinkostgeschäft am S-Bahnhof Charlottenburg. Eigentlich eine nicht so schöne Ecke. Aber die Adresse gehört zu Julians Stammläden: „Hier war ich schon als Kind. Damals waren Prominente wie Joschka Fischer oder Kunstsammler Heinz Berggruen zu Gast. Und heute bin ich die Berühmtheit hier“, lacht Julian, kurz bevor er uns an der Frischetheke leckere Antipasti zusammenstellt.

Die Gegend zwischen Kudamm und Kantstraße ist für TV-Star Stoeckel so etwas wie „ein erweiterter Kiez“. Wohnhaft ist der Endzwanziger im Schöneberger Norden. Sein heutiges Zuhause, ein schöner Altbau, befindet sich nur ein paar Meter entfernt von der Wohnung, in der ihn seine Mutter großgezogen hat. „Obwohl ich schon immer das bunte Tier der Familie war, ist mir nie irgendjemand despektierlich begegnet“, erinnert sich Julian. „Meine Mutter und meine Oma haben mir aber immer das größte Verständnis entgegengebracht und mir gleichzeitig Werte wie Pünktlichkeit, Höflichkeit und Respekt vermittelt.“

Was Julian mit dem König von Bulgarien zu tun hat

Auch der Rest der Familie Stoeckel ist erwähnenswert. Schließlich entstammt er einer Ärztedynastie, deren Wurzeln viele Jahrhunderte zurückreichen. Julian kümmert sich um die Familiengeschichte und erinnert beispielsweise an seinen Urgroßvater Walter Stoeckel. Der war in den Dreißigern ein berühmter Frauenarzt und hat unter anderem den letzten König von Bulgarien entbunden. Darüber hinaus ist er schuld an Julians Einstieg in die Welt der Promis. „Der Vater von Schauspielerin Witta Pohl war Assistenzarzt bei meinem Urgroßvater an der Charité. So haben wir uns näher kennengelernt. Sie hat mir dann bei einem Set-Besuch eine erste kleine Rolle beschafft.“

Mit berühmten Persönlichkeiten setzt sich Julian aber auch jenseits der eigenen Familiengeschichte gerne auseinander: „Ich lese eigentlich ständig Biografien. Zuletzt die von Helmut Berger. Aber auch über Elisabeth Taylor, die Callas, Marlene Dietrich oder Hildegard Knef habe ich schon fast alles gelesen. Von letzterer stammt ja der schöne Satz ‚Berlin, du bist die Frau mit der Schürze‘ – und das stimmt immer noch“, findet Julian. „Diese ganze angesagte Pseudo-Authentizität passt dagegen überhaupt nicht zu Berlin.“

Spätestens seit seiner Teilnahme an der RTL-Show „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ 2014 ist Julian seinen Idolen zumindest in Sachen Bekanntheit ein großes Stück näher gerückt. „Heute erkennen mich ganz viele Leute in der Stadt. Aber ich fahre immer noch Bus und mache gerne Selfies mit Fans. Schließlich wäre ich ohne sie gar nicht da.“ Auf seinem Erfolg ruht sich Stoeckel allerdings nicht aus. „Vor dem ‚Dschungel‘ habe ich alles alleine gemacht. Das geht heute gar nicht mehr. Ich hatte in den letzten Monaten so viel zu tun, dass ich sogar gesundheitliche Probleme bekommen habe. Jetzt trinke ich nicht mehr so viel Alkohol, esse weniger Fleisch und achte einfach mehr auf mich.“

Neue Haare, treue Fans

Ein paar Promi-Attitüden hat sich Designer und Schauspieler Stoeckel in den vergangenen Jahren bei aller Bodenständigkeit trotzdem zugelegt. So ließ er sich kürzlich neues Haar in die Stirn transplantieren, was sicher bei vielen Menschen auf Unverständnis stößt. Von allen gemocht werden möchte Julian, der übrigens das Abitur in der Tasche hat, aber sowieso nicht. „Für mich sind die Menschen, die ich mag, das Wichtigste im Leben. Mittlerweile gibt es fast sowas wie einen kleinen Stoeckel-Clan. Wenn sie alle mitkämen, würde ich im Alter am liebsten in einem Haus in der Toskana leben. Solange ist Berlin die einzige Stadt für mich.“

Und seine liebsten Adressen? Sind unter anderem das Schlosshotel im Grunewald mit seinem schönen Garten, die Trabrennbahn Mariendorf, wo Julian sogar mal ein eigenes Rennpferd an den Start schicken konnte, das Wilson’s (The Prime Rib Restaurant) in der Nürnberger Straße oder die Pizzeria Piazza Bra.

Julian mit seinem Traber. (c) Promo

Wer mehr über Julian erfahren möchte, schaut am besten auf seiner Facebook-Seite vorbei. Oder freut sich auf seine eigene Youtube-Talkshow, für die er derzeit das Konzept entwirft. Und was gibt uns der Promi noch mit auf den Weg? „Es gibt drei Fragen, die man sich immer stellen sollte: Wer bist du? Was willst du sein? Und was strahlst du aus, wenn du einen Raum betrittst? – Damit kann man ziemlich weit kommen.“

Foto Galerie

Salumeria da Pino, Windscheidstraße 20, 10627 Berlin

Telefon 030 324 33 18

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