Berliner Kochbuch

Rap Kitchen: So kochen Berliner Rapper

Bass Sultan Hengzt ist der alten Berliner Rap-Schule entsprungen. Er liebt Spareribs und jede Menge Mozzarella.
Bass Sultan Hengzt ist der alten Berliner Rap-Schule entsprungen. Er liebt Spareribs und jede Menge Mozzarella.
Zugegeben: Bei Hip Hop denkt man nicht direkt an Essen. Doch manchmal verschlägt es eben auch die härtesten Rapper hinter den Herd. Nun ist das erste Deutschrap-Kochbuch erschienen, in dem Berliner Szenegrößen ihre liebsten Rezepte, Gerichte und Restaurants verraten.

Vom Hip Hop bis zum Herd scheint es gar nicht so weit zu sein. Das beweisen Sido, Prinz Pi, Hayiti, Mauli und viele weitere deutsche Rapper, die für das erste Deutschrap-Kochbuch „Rap Kitchen. Rapper Kochen“ von Johann Voigt und Emil Levy Schramm den Kochlöffel geschwungen haben. Darin geben 20 deutsche Künstler nicht nur tiefe Einblicke in die Töpfe, sondern auch in ihr Privatleben. Neben ihren Lieblingsrezepten und kulinarischen Kindheitserinnerungen verraten die Rapper auch ihre liebsten Restaurants in ihrer Stadt, wobei die ein oder andere Überraschung dabei ist. Denn am Ende ist es mit dem Essen wohl wie mit der Musik: Eindruck hinterlassen die Dinge, die mit Leidenschaft gemacht werden.

So verrät beispielsweise die Hamburger Rapperin Eunique, die zwei Jahre lang wie besessen an ihrem Debütalbum in Schöneberg arbeitete, dass sie nun endlich wieder Zeit hat, ihren selbst improvisierten Tortillachips-Auflauf für sich und ihre Mitbewohnerin zu kochen. Falls ihr die Zeit für so verrückte Kreationen doch fehlt, verschlägt es Eunique allerdings doch ins ChickenBuzz am Rosenthaler Platz, ins vietnamesische Restaurant Van Anh am Mauerpark oder ganz klassisch auf einen Burger ins Jim Block.

Eunique sitzt vor einem Tisch und isst einen Maiskolben

Lasagne mit Fischstäbchen oder Tortillachips-Auflauf? Eunique liebt verrückte Kreationen.

Der ehemalige Maskenrapper und Aggro-Berliner Sido ist in der ehemaligen DDR aufgewachsen, genauer in Ost-Berlin. An seinen ersten Döner als Neunjähriger auf der Kantstraße kann er sich genau erinnern: Fast geweint habe er, so geil sei das gewesen. Bis heute liebt er daher Fast Food-Gerichte. Aber auch frisches Essen sei ihm mittlerweile wichtig, daher koche er auf Tour manchmal für sein ganzes Team. Irgendwann will er auch sein eigenes Restaurant eröffnen, in dem es dann nur deutsche Hausmannskost wie Rouladen und Ostlernudeln gibt. Bis dahin kann man Sido aber noch im Beef Grill Club by Hasir am Ku’damm oder im 893 Ryōtei auf der Kantstraße treffen.

Sido im Studio mit Cappy, Brille und Golduhr.

Sido sagt von sich, er mache die besten Rouladen.

Orsons-Mitglied Maeckes hingegen hat weniger Lust auf Kochen. Wobei die Lieblingsgerichte seiner Kindheit, die er teilweise in Österreich verbrachte, eigentlich schnell und einfach zu machen wären. Für Marillenknödel, Germknödel oder Kaiserschmarrn geht er lieber ins Felix Austria oder ins Gasthaus Alt Wien in Prenzlauer Berg. Später zog Maeckes mit seiner Familie nach Stuttgart, wo plötzlich Maultaschen auf den Tisch kamen. Das sei ein kultureller Clash gewesen, erzählt er und verrät sein Lieblingsrezept für Maultaschen mit Spinat- oder Hackfleischfüllung.

Viele weitere Rapper aus Berlin und anderen deutschen Städten offenbaren sich in dem neuen Kochbuch Rap Kitchen. Rapper Kochen. Da soll noch mal einer sagen, Rapper können nicht kochen.

Rap Kitchen. Rapper kochen. Hardcover: 39,95 Euro. Callwey VerlagBuchcover Rap Kitchen

60 Rezepte von 20 deutschen Rappern.

 

Weitere Artikel zum Thema