Der Zustand der Berliner Spielplätze war sowieso schon bedenklich, doch mittlerweile kann man schon von einer Gefahr für die Kinder sprechen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung der Prüforganisation Dekra, die stichprobenartig zehn Spielplätze in verschiedenen Bezirken der Stadt unter die Lupe genommen hat. Kein einziger Standort war dabei ohne Beanstandung.
Insgesamt untersuchten die Sicherheitsingenieure der Dekra 62 Geräte. Dabei stellten sie 73 Mängel fest, 68 davon bewerteten sie als schwer. Unter anderem kritisierten die Sicherheitsexperten gesplittertes Holz, defekte Seile, hervorstehende Metallstäbe, Pilzbefall, lockere Bodenhalterungen, nicht vorhandene Absturzsicherungen und gefährliche Fingerfangstellen. „Schlecht gewartete Spielplatzgeräte stellen eine ernsthafte Gefahr für die Kinder dar“, sagte Dekra-Sicherheitsexperte Frank Hoffmann.
Noch mehr Mängel als im Vorjahr
Schon 2011 untersuchte die Dekra die Sicherheit auf Spielplätzen. In diesem Jahr seien die Berliner Ergebnisse sogar noch schlechter als im Vorjahr. Damals habe es wenigstens auf zwei der ebenfalls zehn überprüften Spielplätze keine Mängel gegeben; zudem wurden pro Spielplatz längst nicht so viele einzelne Defizite wie jetzt festgestellt.
Die Dekra weist daher auf die besonders strengen Sicherheitsmaßstäbe hin, die für öffentliche Kinderspielplätze gelten. Damit offensichtliche Gefahren gleich erkannt werden, müsse eine wöchentliche Sichtkontrolle stattfinden. Darüber hinaus sei alle ein bis drei Monate eine Funktionskontrolle vorgeschrieben, um die Betriebstauglichkeit sowie die Stabilität des Geräts zu gewährleisten. Außerdem müsse es eine jährliche Hauptuntersuchung geben.
Um welche Spielplätze es sich bei der Stichprobenuntersuchung gehandelt hat, will die Dekra nicht mitteilen. Bei akuten Gefährdungen seien die Betreiber informiert worden.