Saft könnte so gesunde sein, wenn da nicht der ganze Zucker drin wäre. Selber Saft pressen jedoch ist mühselig. Rafeal Kugel hat aus dem Dilemma eine Geschäftsidee gemacht. Er stand gerade in der Saftabteilung, als er dachte: „90 Prozent der Säfte, die es im Supermarkt gibt, werden aus Konzentrat hergestellt.“ Da müsse es doch möglich sein, den Saft zuhause selbst anzurühren.
Nur wenige Zeit später entstand aus dieser Idee heraus die Firma Ratio Drink. Kugel verkauft das Saftkonzentrat direkt an private Kunden. Diese bekommen einen 3-Liter-Karton des dickflüssigen Sirups. Von naturtrübem Apfelsaft, über Orange und Himbeere bis zu Bio-Birnensaft ist schon ein beachtliches Sortiment vertreten. Dazu gießt man Wasser aus dem Hahn – deutsches Leitungswasser unterliegt einem Reinheitsgebot, ist billiger als Wasser aus der Flasche und produziert weniger Verpackungsmüll.
O’zapft is
Der 36-Jährige Kugel überlässt die Produktion des Saftkonzentrats den Profis aus der Magdeburger Börde oder vom Bodensee. Die verpacken seine Produkte auch gleich. Dabei kommt das bag-in-box Prinzip zum Einsatz. Ein Zapfhahn verhindert den Kontakt der fruchtigen Masse mit Luft und hält diese so bei geöffneter Packung ungefähr drei Monate frisch. „Dadurch kann man auf Zucker und Konservierungsstoffe verzichten“, sagt Kugel.
Vom Bodensee wandern die Saftpappen nach Hamburg, wo sie von einem Dienstleister gelagert und versandt werden. Noch ist Kugels Ratio Drink nur online zu finden – doch die Verhandlungen mit Unternehmen, die seine Produkte in ihr Sortiment aufnehmen wollen, laufen.