Alexanderplatz – Berlin Alexanderplatz (1931)
Hauptschauplatz für den 1931 gedrehten Film „Berlin Alexanderplatz“ von Alfred Döblin war, wie der Name schon vermuten lässt, der Alexanderplatz. In der Rolle des Kleinkriminellen Franz Biberkopf trieb Heinrich George auf dem wohl berühmtesten Platz Berlins und im nahegelegenen Scheunenviertel sein Unwesen. Heute erinnert nicht mehr viel an damals, außer vielleicht das Verkehrsgewusel und Baustellenchaos. Aus Döblins Zeiten sind nur noch das Rote Rathaus und die Marienkirche im Film zu sehen.
Potsdamer Platz – Emil und die Detektive (1931)
Der fünfeckige Ampelturm gilt als eines der Wahrzeichen am Potsdamer Platz. Von 1925 bis 1936 regelte die Lichtsignalanlage hier den Verkehr. Und nicht nur das, sie diente auch als Filmkulisse in „Emil und die Detektive“ aus dem Jahr 1931. In einer Traumsequenz schwebt Emil an einem Regenschirm hängend an diesem Wunderwerk der Technik vorbei.
Straße des 17. Juni – Eine auswärtige Affäre (1948)
Im Jahr 1947 kam Regisseur Billy Wilder nach Berlin, um „Eine auswärtige Affäre“ zu drehen. Marlene Dietrich spielt hierin eine Nachtclub-Sängerin, die einen US-Offizier um den Finger wickelt. Kulisse für diesen ironischem Nachkriegsfilm: das zerbombte Berlin. Die Jeeps der Alliierten fuhren den heutigen 17. Juni hinunter, vorbei am Reichstag, dem sowjetischen Ehrenmal und durch das Brandenburger Tor hindurch.
Brandenburger Tor – Eins, zwei, drei (1961)
1961 kam Billy Wilder erneut nach Berlin, um „Eins, zwei, drei“ zu drehen. Hauptschauplatz der Komödie ist das Brandenburger Tor. Eine der bekanntesten Szenen: Horst Buchholz donnert mit dem Motorrad durch das berühmte Tor, am Auspuff einen Luftballon mit der Aufschrift „Russki Go Home“. Mitten in die Dreharbeiten platzte der Bau der Mauer und die Sowjets unterbanden die Fortsetzung. Wilder war gezwungen, das Set zu verlegen und das gigantische Tor in den Münchner Bavaria-Studios nachzubauen.
Singerstraße 51 – Paul und Paula (1973)
Friedrichshain in den frühen siebziger Jahren: Ein Altbau nach dem anderen wird dem Erdboden gleich gemacht. Sie müssen neuen, komfortableren Wohnblocks weichen. In einem dieser Blocks in der Singerstraße 51 wohnt der unglücklich verheiratete Paul. Gegenüber – in einem Abbruchhaus – die lebenslustige Paula mit ihren beiden Kindern. Eines Abends begegnen sie sich in einer Bar und die „Legende von Paul und Paula“ nimmt ihren Lauf. Pauls Platte in der Singerstraße steht noch immer, Paulas Wohnhaus wurde nach den Dreharbeiten gesprengt.
Checkpoint Charlie – Octopussy (1983)
Der Checkpoint Charlie spielte im James-Bond-Film „Octopussy“ aus dem Jahr 1983 eine wichtige Rolle: Roger Moore musste als Geheimagent 007 in Ost-Berlin abtauchen. Der Grenzübergang auf der Friedrichstraße war die perfekte Kulisse. Nur die Nahaufnahmen mussten im Studio nachgestellt werden, denn westliche Produktionen in Ost-Berlin genehmigte das Politbüro in dieser Zeit nicht.
Hotel de Rome – Lola rennt (1998)
Nur 20 Minuten hat Franka Potente in „Lola rennt“, um 10.000 Mark aufzutreiben. Und wo findet man die, wenn nicht in einer Bank?! Das heutige „Hotel de Rome“ am Bebelplatz diente als Schauplatz für jene Bank, die Lola „ausraubte“. Und wie es der Zufall will, war in dem Gebäude tatsächlich einmal eine Bank untergebracht. Das Innere der Schalterhalle wurde in der Oberfinanzdirektion am Kurfürstendamm nachgedreht.
Zum Elefanten – Herr Lehmann (2003)
In der Kneipe „Zum Elefanten“ betrinkt sich Herr Lehmann (Christian Ulmen) zu seinem 30. Geburtstag. Gegen Mitternacht kommt eine Frau an die Bar und verkündet, die Berliner Mauer sei gefallen. Das will sich Herr Lehmann natürlich nicht entgehen lassen, doch vorher wird in aller Ruhe das Bierchen ausgetrunken – so die Szene in Leander Haußmanns Film „Herr Lehmann“. Die Kult-Kneipe am Heinrichplatz wurde von 1977 bis 2011 von Gastwirt Walter Wolf geführt und war schon in diversen Fernsehserien Schauplatz, etwa in „Liebling Kreuzberg“.
Karl-Marx-Allee – Good Bye, Lenin (2003)
Zwischen dem Haus der Gesundheit und dem Kino International nahe der Karl-Marx-Allee in der Berolinastraße 21 befindet sich ein Plattenbau, in dem einer der erfolgreichsten Filme über das Ende der DDR entstand: „Good Bye, Lenin!“. Die staatstreue Christiane Kerner verschläft hierin das Aus der Honecker-Ära im Koma. Als sie erwacht, tappst sie noch schwach auf den Beinen und über die Maßen erstaunt auf der Karl-Marx-Allee entlang – genau zum richtigen Zeitpunkt, denn eine alte Lenin-Statue wird gerade per Helikopter entsorgt.
Zeughaus, Berliner Dom – In 80 Tagen um die Welt (2004)
In der Abenteuerverfilmung des Romans von Jules Verne „In 80 Tagen um die Welt“ wurden in Berlin gleich mehrere Städte gemimt: London und Paris. So wurde beispielsweise das Zeughaus an der Museumsinsel zum Pariser Bahnhof und die Spree zur Seine. Der im Hintergrund emporragende Berliner Dom doubelt die „Bank of England“.
Tiergartentunnel – Die Bourne Verschwörung (2004)
Der Film „Die Bourne Verschwörung“ mit Matt Damon spielt zwar in Moskau, doch in Wirklichkeit kommt Berlin in diesem rasanten Actionstreifen öfter vor als die russische Metropole. In dem zum Zeitpunkt der Dreharbeiten noch nicht fertiggestellten Tiergartentunnel lieferten sich mehrere Fahrzeuge eine wilde Verfolgungsjagd. Der Grund für diese Entscheidung: Die Location und das nasskalte Winterwetter passten einfach perfekt zum gedoubelten Moskau.
Wedekindstraße – Das Leben der Anderen (2006)
In Berlin gibt es Ecken, da sieht es aus, als wäre die Mauer nie gefallen. Nach solchen Orten lechzen Filmemacher, die beispielsweise ein Stasi-Drama wie „Das Leben der Anderen“ drehen wollen. In der Wedekindstraße in Friedrichshain etwa, wo dieser Film entstand, musste überhaupt nichts verändert werden. Die Häuserfassaden sind auch heute noch grau und nirgends erinnert Leuchtreklame oder dergleichen an die geschichtliche Wende. Ein paar Trabis auf die Straße gestellt und schon ist die DDR wieder lebendig.
Bendlerblock – Valkyrie (2008)
Eine Drehgenehmigung für den Bendlerblock zu bekommen, entpuppte sich für Tom Cruise und sein Filmprojekt „Valkyrie“ als nervenaufreibendes Unterfangen. Es war eine Debatte entbrannt, ob der Scientologe die Rolle des Hitler-Attentäters Stauffenberg übernehmen sollte. Zudem herrschte Uneinigkeit darüber, ob die Gedenkstätte Deutscher Widerstand als Filmkulisse in Betracht gezogen werden könne. Letzten Endes wurde die Genehmigung gegeben und der Bendlerblock mit Hakenkreuzfahnen und Reichsadler zum Nazi-Hauptquartier umdekoriert. Bei den Dreharbeiten vor dem Finanzministerium in der Wilhelmstraße ereignete sich ein kleines Drama: Mehrere Statisten stürzten von einem Lastwagen und verletzten sich.