Diese vierspurige Straße, die im verwilderten Nirgendwo zwischen Brandenburg und Berlin endet, lässt ihn einfach nicht los. Der CDU-Politiker Heiko Melzer hat das karge Ende des Brunsbüttler Damm am Flugplatz Staaken „Berlins teuerste Sackgasse“ genannt und schimpft, dass Berlin sich „verschaukeln“ lasse.
Nicht nur Melzer wundert sich über dieses Stückchen Straße am äußerten Rand Berlins, wo früher mal ein Flugplatz war. Wie schon im November 2015 hier an dieser Stelle berichtet, kommt der Weiterbau einfach nicht voran – und das nicht erst seit wenigen Monaten, sondern seit vielen Jahren.
Und plötzlich ist Schluss
Doch exakt an der Landesgrenze endet die schmucke Trasse in einem schnöden Wendekreis.
Dahinter befindet sich das alarmgesicherte Tor zum dort entstandenen Solarpark. In dessen Mitte hat man zwar in der Straßenbreite einen Streifen bis zur L20 ausgespart, doch an einen Straßenbau ist nicht zu denken. Im Herbst hat das Brandenburger Infrastrukturministerium auf Anfrage des Landtagsabgeordneten Rene Kretzschmar (Linkspartei) mitgeteilt, dass eine Direktverbindung zur L20 „nicht signifikant zur Verkehrsentlastung“ beitragen würde und ohne „überregionale Netzfunktion“ eine kommunale Aufgabe wäre.
Arbeitsgruppe Straßenplanung sieht „keinen Handlungsbedarf“
Senator Geisel will Thema erneut ansprechen
Während Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel auf Initiative von Melzer das Thema bei Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider erneut ansprechen will schrieb diese dem Abgeordneten, dass Brandenburg die B5 und die Spandauer Straße als großräumig-überregionale Verbindungen für ausreichend hält und verwies auf die Zuständigkeit des Landkreises Havelland und der Gemeinde Dallgow-Döberitz. Bei einem Gespräch auf Staatssekretärsebene habe 2009 Einigkeit darüber bestanden, dass weder Berlin noch Brandenburg Handlungsbedarf sehen.
Bürgermeister Kleebank schlägt Umwandlung in Gewerbegebiet vor
Trainingsstrecke für Fahrschüler
Um das Wohngebiet beiderseits des Nennhauser Damms zu entlasten, wurde dort eine Tempo-30-Regelung eingeführt. Damit soll erreicht werden, dass Autofahrer und besonders der Schwerlastverkehr dieses Gebiet über den Brunsbütteler Damm und die Straße Am Zeppelinpark umfahren. Bleibt nach dem Abzweig das rund 300 Meter lange Endstück des Brunsbütteler Damms.
Hier hält ein Bus – Fahrgäste gibt es kaum
Immerhin endet hier werktags alle 20 Minuten eine Fahrt des Buslinie M32. Fahrgäste gibt es nur selten, denn im Umkreis befinden sich nur wenige Firmen. Dafür ist der ebenso teure wie nutzlose Straßen-Stummel ein Eldorado der Fahrschulen, kann der Nachwuchs am Lenkrad hier doch mangels sonstigen Verkehrs ganz gefahrlos unter realistischsten Straßenbedingungen üben.