Flyer, Kalender, Tagungsprotokolle des Bundestags oder Broschüren für die Berlinale – den Hof der besscom in der Bessemerstraße verlassen die unterschiedlichsten Produkte. Doch so richtig bekannt ist das Berliner Medienhaus eigentlich nicht, empfohlen wird oft über Mundpropaganda. Die besscom arbeitet u.a. für verschiedene Bundesministerien, Stiftungen, Verbände, Galerien und Industriekunden. „Rund 50 Prozent unserer Aufträge sind periodisch, ansonsten haben wir auch viele Bedürfniskunden“, sagt Vertriebsleiter Henry Wittfoth. Den Kunden werden hier sehr individuelle Lösungen von der Beratung über den Druck bis hin zur Erstellung von Onlinemedien angeboten.
Die besscom AG befindet sich auf dem Gelände der über 100 Jahre alten Druckerei H. Heenemann – die einer der Hauptgesellschafter des Medienunternehmens ist. Zur Mediengruppe gehören außerdem die Kreativagentur Hauer+Dörfler, das Satzrechenzentrum Berlin oder die Druck- und Medienproduktion Cris GmbH. Insgesamt acht namhafte Berliner Medienunternehmen haben sich 2002 zusammengeschlossen, um Synergien optimal zu nutzen. Zu den Geschäftsbereichen zählen Beratung und Konzeption, Kreation und Design, Text- und Datenverarbeitung, Print- und Digitalmedien sowie Logistik.
Tradition trifft Innovation
„Im Prinzip hat sich die Druckerei Heenemann starke Partner, mit denen sie schon lange zusammengearbeitet hat, ins Boot geholt“, erklärt Wittfoth. „Vor ein paar Jahren kamen noch 85 Prozent des Umsatzes aus Printprodukten, heute sind es noch 70 Prozent. Der Trend geht hin zu medienübergreifenden Projekten, zu Komplettlösungen.“ Deshalb werden bei besscom auch Apps aufbereitet, Landing Pages bereitgestellt und es wird Dialogmarketing, das die detaillierte Auswertung von Werbemaßnahmen umfasst, betrieben. Auch kleine Auflagen von Magazinen können hier produziert werden. „Wir sind sicherlich nicht der günstigste Anbieter auf dem Markt, wir setzen auf Qualität, Flexibilität und Schnelligkeit“, betont Wittfoth.
Derzeit zählt besscom rund 320 Mitarbeiter, davon noch 80 aus der Traditionsdruckerei. Der Name steht für „Besser kommunizieren“ oder wahlweise auch die Bessemerstraße, in der sich das Medienhaus befindet. Zum Kiez rundherum sagt Wittfoth: „Es ist sehr gemischt, einerseits die Wohngegend rund um den Alboinplatz, andererseits das Gewerbegebiet.“ Um die fast 700 Firmen in der Umgebung zusammenzubringen, ist besscom gerade dabei, gemeinsam mit anderen Unternehmen das Netzwerk Südkreuz zu gründen. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Firmen hier besser zusammenarbeiten. Das Potenzial ist groß“, meint der Wahl-Brandenburger. „Wir hoffen, dass der Kiez durch ein gemeinsames Netzwerk belebt wird.“