Die zwei kann niemand überhören. Zumindest in der Podcastwelt. In der sprechen, diskutieren, analysieren die Besten Freundinnen Max und Jakob (, die eigentlich anders heißen) seit 2015 jede Woche „ultra offen“ Liebe, Sex und Beziehungen.
Nachdem sie 2017 bereits ihr erstes Buch „Beste Freundinnen“ veröffentlichten, legen Max und Jakob jetzt eins nach. „Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen“ heißt es. Passend dazu findet der Auftakt zu ihrer Lesetournee im Vabali Spa Berlin statt. Nach der Umkleide versammeln sich 45 Frauen und acht Männer für den etwas anderen Saunagang. Es ist weder heiß, noch zieht jemand komplett blank. Handtücher und Bademäntel bleiben an.
Auch bei Max und Jakob, die die Sauna mit absurd großen Pixel-Köpfen betreten. Denn nicht nur ihre Namen sind falsch. Sie wollen unerkannt bleiben, um ohne Hemmungen erzählen zu können. „In kleinen intimem Runden“ würden sie allerdings auch mal Ausnahmen machen und sich zeigen. Wie heute Abend. Wir sind ja schließlich zusammen in der Sauna.
Aber kommen wir zum Buch. Aus den Kapiteln „Kennenlernen – Aber bitte mit Sahne!“, „Rund ums Seelenficken“ und „Beziehungen – meistens ohne Sahne“ geben die Jungs drei Geschichten zum Besten. Die kommen in der Lesung, die sich eher wie ein Livepodcast anfühlt, gut rüber. Im Buch haben sie nicht immer funktioniert. Mal musste man die Ironie erst erkennen, mal war der rote Faden eher rosa.
Insgesamt liefern Max und Jakob mit „Kann ich nicht sagen, muss ich nackt sehen“ aber ihre gewohnt bunte Männergeschichten-Mischung ab, die ihren überwiegend weiblichen Fans gefallen dürfte. Vorlaut sind sie, lustig, auch mal ernster („Warum ich Angst davor habe, Schluss zu machen“) und sogar Leserfragen werden beantwortet. Schließlich zählen sie mit über 200.000 monatlichen Hörer*innen zu den drei erfolgreichsten deutschen Podcasts. Kein Wunder also, dass auch ihre zweite Lesung am 10. März im Astra Kulturhaus längst ausverkauft ist.