City West - Für die geistige Beschäftigung ihrer Tiere fehlt den Pflegern oft die nötige Zeit. Mit Deutschlands einziger Fachfrau für Tierbeschäftigung kannst du nun dafür sorgen, dass die Schützlinge im Zoo Berlin eine tolle Zeit haben. Redakteurin Evi hat's ausprobiert.
Eine kurze Nacht, strömender Regen und ein ausgefallenes Frühstück: Die Voraussetzungen für den sechsstündigen Kurs „Tierbeschäftigung im Zoo“ waren nicht gerade die besten. Doch um es gleich vorwegzunehmen: Die Chance auf einen solch sinnvollen Zoo-Einsatz sollte man sich als Tierfreund auf keinen Fall entgehen lassen.
Zunächst führt Christine Peter, Fachfrau für Tierbeschäftigung aus Krefeld, die das von ihr erdachte Schnupper-Praktikum nun auch zwei Mal monatlich im Zoo Berlin anbieten darf, uns in das alte Hühnerhaus gegenüber vom Giraffengehege. Hier haben Besucher eigentlich keinen Zutritt, doch Christine hat im oberen Stockwerk des seit den 60er Jahren leerstehenden Gebäudes ihre kleine Werkstatt / Futterküche eingerichtet. Hier stellt unsere kleine Gruppe, bestehend aus fünf tierbegeisterten Berlinern, in etwa der Hälfte der Kurszeit Beschäftigungsspielzeug für die heutigen tierischen Kandidaten her.
Tierische Beschäftigungsobjekte
Dieser Orang Utan hat seinen Futtersack schon aufbekommen. (c) Trieba
Aufgeschnittene und mit Heu oder Holzwolle gefüllte Fußbälle und Papprollen dienen als Versteck für Leckereien wie Datteln, Möhren oder Paprika; Plastikschläuche werden mit Joghurt gefüllt und mit Haselnüssen verschlossen; gemeinsam quetschen wir eine Menge Rosinen in Kiefernzapfen und grobe Leinensäcke werden mit weiterem Futter befüllt und schließlich ganz fest mit einer Menge Knoten zugeschnürt. Das Ziel: den Weg vom Spielzeug zum Futter für das Tier möglichst lang und abwechslungsreich zu gestalten.
Während wir am Werk sind, macht uns Christine immer wieder auf Besonderheiten der einzelnen Tierarten, etwa in Bezug auf Futtervorlieben oder Verhalten aufmerksam. Außerdem erklärt sie, warum die Beschäftigung gerade für Zoo-Tiere so außerordentlich wichtig ist. „In der Natur sind die Tiere einen Großteil ihres Tages mit der Futtersuche beschäftigt. Darauf zielen alle ihre Fertigkeiten ab. In Gefangenschaft wird ihnen alles quasi auf einem Silbertablett serviert. Und da macht sich natürlich schnell Langeweile breit. Und dass nicht nur bei den Menschenaffen.“ Obwohl noch nicht alle Tiergärten der Tierbeschäftigung aufgeschlossen gegenüber stehen, macht sich Berlins neuer Zoo-Direktor Andreas Knieriem schon heute für das Konzept stark.
Zwischen unseren Arbeitseinsätzen geht es dann immer wieder zu den Tieren, die an diesem Sonntag mit unserem Spielzeug überrascht werden. Hier wird die fleißige Arbeit der Kursteilnehmer mit tollen Momenten belohnt. Etwa wenn die Erdferkel sich mit ihren langen Nasen neugierig an die Erkundung der gefüllten Fußbälle machen, wenn ein Stachelschwein sich mit einer riesigen erbeuteten Röhre durch den kleinen Höhleneingang zu quetschen versucht oder die Schimpansen die minutenlang präparierten Schläuche innerhalb von Sekunden öffnen und schließlich mit langen Stöcken nach den letzten Joghurt-Resten stochern.
Auch wenn ein kleiner Pavian sich stolz über einen Rosinen-gefüllten Zapfen hermacht oder die Orang-Utans ihre Überraschungssäcke öffnen, sind alle Kursteilnehmer sichtlich begeistert. Viele Infos durch Tierfachfrau Christine sowie einen Blick hinter die ein oder andere Kulisse – etwa in die Futterküche des Nachttierhauses – gibt es für uns alle noch obendrauf. Und am Ende sind sich alle einig: Trotz der nicht ganz günstigen Teilnahmegebühr (sechs Stunden Beschäftigungs-Praktikum gibt es für 180 Euro) würden wir den Kurs am liebsten gleich noch einmal buchen. Schließlich könnten wir dann noch viel mehr Zoo-Tieren ein paar nicht-alltägliche Momente bescheren.
Du möchtest am Kurs „Tierbeschäftigung im Zoo“ teilnehmen oder ihn verschenken? Dann lies hier alles Weitere nach.
Januar bis Februar: Täglich von 9:00 bis 16:30 Uhr Februar bis März: Täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr März bis September: Täglich von 9:00 bis 18:30 Uhr September bis Oktober: Täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr Oktober bis Dezember: Täglich von 9:00 bis 16:30 Uhr Aufgrund der Covid 19-Pandemie abweichende Öffnungszeiten. Informiere dich bitte auf der Zoo-Webseite!
Besuchermagnet: Der zoologische Garten hat auch ohne Knut viel zu bieten
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