Neue Ausstellung im Museum für Fotografie

Kiek an: Ein Foto kommt selten allein

Gesichter, Strukturen und fotografische Experimente zeigt gerade die Ausstellung "Ein Foto kommt selten allein". Das Bild "Canto Nr.1" von Dieter Appelt vereint all diese Elemente.
Gesichter, Strukturen und fotografische Experimente zeigt gerade die Ausstellung "Ein Foto kommt selten allein". Das Bild "Canto Nr.1" von Dieter Appelt vereint all diese Elemente. Zur Foto-Galerie
City West - Ist das Foto nicht perfekt? Oder das Motiv zu gut, um es nur ein Mal festzuhalten? Dann drücken wir einfach noch ein paar Mal ab. Das ist nicht neu, sondern immer so gewesen. QIEZ hat eine neue Ausstellung besucht, die ausschließlich Fotos in Paaren, Reihen und Serien zeigt.

Menschen, Architektur und Experimente: zu diesen drei Themen hängen jetzt Fotos im zweiten Stock des Museums für Fotografie. Trotz der großen Bandbreite haben alle Exponate etwas gemeinsam, auch wenn das erst einmal nicht so klingt: Von jedem Bild gibt es nämlich mindestens zwei. Darum ist die Ausstellung auch mit dem sperrigen Beisatz „Paare, Reihen und Serien aus der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek“ untertitelt. Gerade weil hier alles zusammenkommt, was irgendwie nicht in ein einziges Bild gepasst hat, sind spannende Fotos für jeden Geschmack dabei.

Schauspielerin Pola Negri von Brigitte von Klitzing. ©Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek

Die meisten Fotografien sind schwarz-weiß, viele entführen den Besucher in das Berlin vergangener Tage. Da haben Brigitte von Klitzing und Martin Badekow Aufnahmen von Schauspielgrößen wie Marlene Dietrich und Pola Negri geschossen, Helga Paris zeigt das Treiben in Berliner Kneipen 1975 und gleich zwei Künstler haben den Umbau vom Kaisersaal zum heutigen Museum für Fotografie festgehalten.

QIEZ-Liebling: die "Berliner Kneipen" von Helga Paris. ©Staatliche Museen zu Berlin, Kunstbibliothek

Die Vielfalt der Arbeiten ist das Spannende in dieser Ausstellung: Man sieht verschiedene Motive, Aufnahmetechniken, Perspektiven und Möglichkeiten der Fotoentwicklung. Da ist ein Kopf gänzlich verschwommen, dann wieder faszinierend klar, es gibt Alltagsaufnahmen, eine Menge Ungewöhnliches und absolut Inszeniertes. Bushaltestellen in Armenien treffen auf Elend im postkommunistischen Russland, Mikroaufnahmen von Korallen auf Andy Warhol und Brandmauern.

Bei Robert Häusser kommt es auf den Blickwinkel an. ©bpk–Bildagentur für Kunst,Kultur und Geschichte

Auch wenn „Ein Foto kommt selten allein“ dadurch absolut kurzweilig ist, die Vielfalt macht die Ausstellung auch schwierig. Da gibt es Fotopaare, von denen wünscht man sich mehr und muss dann doch etwas ganz anderes ansehen. Wer für Artchitektur schwärmt, wird eben nur die halbe Ausstellung lieben und wer große Namen an der Wand sehen will nur ein bisschen befriedigt nach Hause gehen. So oder so, in 45 Minuten hat man hier alles gesehen. Wer ohnehin in die Jebensstraße fährt um Newton zu sehen, sollte die einzigartige Ausstellung im zweiten Stock aber nicht unbesucht lassen!

Marlene Dietrich 1926-1927 in einem Fotostudio am Kurfürstendamm. ©F. Badekow

„Ein Foto kommt selten Allein. Paare, Reihen und Serien aus der Sammlung Fotografie der Kunstbibliothek“ ist noch bis zum 5.Juni 2016 im Museum für Fotografie zu sehen. Eintritt (inklusive  Helmut Newton Ausstellung) 10 Euro, ermäßigt 5 Euro.

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Foto Galerie

Museum für Fotografie / Helmut Newton Stiftung, Jebensstraße 2, 10623 Berlin

Telefon 030 266424242

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Dienstag, Mittwoch und Freitag und Samstag und Sonntag von 11:00 bis 19:00 Uhr, Donnerstag von 11:00 bis 20:00 Uhr

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