Gastro-Tipp

Dieses Restaurant macht heiß auf koscher

Im Masel Topf macht man nicht nur eine exotische Reise. Auch wie im Prenzlauer Berg fühlt man sich auf einmal so gar nicht mehr.
Im Masel Topf macht man nicht nur eine exotische Reise. Auch wie im Prenzlauer Berg fühlt man sich auf einmal so gar nicht mehr. Zur Foto-Galerie
Kollwitzkiez - Jüdisch essen gehen? Klingt für viele erstmal ziemlich gewöhnungsbedürftig. Das Restaurant Masel Topf am Wasserturm beweist jedoch, wie viel Spaß man mit koscherer Küche haben kann.

Warum auch immer: Der Gang in ein jüdisches Restaurant ist erstmal mit ein paar Vorbehalten verbunden. Bestimmt ist das Essen ziemlich einseitig. Und vielleicht geht es etwas streng zu? Aber was soll’s. Weil ich und meine Begleitung beim eigentlich anvisierten Koreaner nebenan keinen Platz mehr bekommen, schauen wir beim 2014 eröffneten Masel Topf (die hebräische Redewendung „Masel tov“ bedeutet ursprünglich „Viel Glück!“) rein. Auch hier sind fast alle Tische belegt. Schon mal ein gutes Zeichen. Wir ergattern im wohltuend un-hip eingerichteten Hinterzimmer einen Platz am Fenster zum Hof.

Was für ein Schnitzel! (c)Trieba
Der Service wickelt uns umgehend um den Finger. Man ist aufmerksam, witzig und gerne bereit, Fragen zur Karte zu beantworten. Aber eigentlich sind wir heute ja gar nicht beruflich unterwegs. Und haben einen ziemlichen Appetit. Deshalb entscheidet ganz schnell das Bauchgefühl. Wir odern das Wiener Schnitzel mit Trüffel-Stampfkartoffeln und die vegetarischen Wareniki (12 Euro), deren Namen man schon mal gehört hat. Insgesamt finden sich auf der abwechslungsreichen Karte jüdisch inspirierte Gerichte mit ukrainischem, russischem, israelischem und deutschem Einschlag. Das ergibt eine bunte Mischung von Hommus-Teller über Pastrami mit Süßkartoffelpommes oder Juch mit Knejdlach (Perlhuhn-Buillon mit Matze Geflügelbällchen) bis zum Klassiker „Gefillte Fisch“. 

Was 15 Minuten später an unseren Tisch kommt, übertrifft dann aber tatsächlich noch einmal die Erwartungen. Das Schnitzel (16 Euro) ist so perfekt wie es sein soll: riesig und hauchzart. Die getrüffelten Stampfkartoffeln dazu sind wunderbar abgeschmeckt. Und auch die Wareniki sind ein Traum. Die Teigtaschen haben eben noch so viel Biss, dass die softe Kartoffelfüllung perfekt zur Geltung kommt. Schmand und Paprikasauce runden das Ganze ab.

Unser Fazit: Wir kommen auf jeden Fall wieder, um uns von Küchenchef Igor Kalmikov und Wirt Konstantin Pinsku noch mehr moderne jüdische Küche servieren zu lassen. Auch der Sonntagsbrunch (10 bis 15 Uhr) dürfte ein echtes Highlight sein. Und alle, die im Prenzlauer Berg wohnen, können sich sowieso freuen: Schließlich bringt Foodora die Gerichte aus diesem Restaurant neuerdings direkt zu ihnen nach Hause.

Foto Galerie

Masel Topf, Rykestr. 2, 10405 Berlin

Telefon 030 443 17 525

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täglich von 12:00 bis 00:00 Uhr

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