Auch wenn draußen das geschäftige Treiben am Zionskirchplatz lockt, wählen wir einen romantisch-ruhigen Zweiertisch innen, wo vor rosafarbener Schnörkel-Tapete stilecht gespeist wird. Die Speisekarte kommt auf einem hölzernen Klemmbrett daher. Im Mittelpunkt: Das wöchentlich wechselnde Vier-Gang-Menü für 19 Euro. Etwas anderes gibt es nichts zu essen. Getrunken werden ausgewählte Rebsäfte von kleineren deutschen oder französischen Weingütern, die Qualitätsweine herstellen.
Bei der Vorspeise haben wir zwei Auswahlmöglichkeiten und beim Hauptgang vier, eine vegetarische Variante ist mit Pfifferlingsragout auch dabei. Die Fenchel-Zitronen-Cremesuppe mit Safran-Schmand, die wir uns selber aus einem großen Suppentopf schöpfen, und die Forelle in Roséwein-Gelee haben das gewisse Etwas. Als Zwischengang kommt eine große Glasschüssel voll mit Salat, garniert mit Puy Linsen und roten Johannisbeeren. „So, hier habt ihr Walnussöl, Olivenöl, Himbeeressig und Weißweinessig, anmachen dürft ihr selber“, erklärt uns die sehr freundliche Bedienung, die uns zwischen den Gängen immer fragte, wann wir mit dem nächsten Gericht weitermachen wollen.
Als Hauptspeise wählten wir das traditionelle Coq au vin, das immer Teil des Menüs ist, und Boeuf Bourguignon – beides reichlich, überaus lecker, vor allem die Saucen, und mit viel Liebe gekocht. Hausgemacht war definitiv auch der Nachtisch, die Tarte au vanille – miam miam, fällt uns da nur noch ein.