Vabali Spa

Mein Tag in der gehyptesten Sauna der Stadt

Im Herbst und Winter herrscht im Vabali Hochkonjunktur. 
Im Herbst und Winter herrscht im Vabali Hochkonjunktur.  Zur Foto-Galerie
Moabit - Am Sonntag ist Valentinstag, ein schöner Anlass für eine romantische Auszeit zu zweit. Das Vabali mit seinem balinesischem Ambiente scheint hierfür prädestiniert. Redakteurin Susanna Gotsch hat sich Freund, Bademantel und Gummilatschen geschnappt und Berlins Edel-Spa einen Besuch abgestattet. 

Seit über einem Jahr war ich nicht in der Sauna. Früher mindestens zweimal die Woche. Mit Kind ändert sich eben einiges. Nicht nur die eigene Freizeit wird geschmälert, auch die gemeinsame Paarzeit. Also packen wir die Gelegenheit (der Freund hat frei) beim Schopfe und besuchen Berlins angeblich schönste Spa-Anlage – das Vabali. Die Wahl fiel bewusst auf einen Montagmorgen, auf Menschenmassen beim Saunieren steht mir nicht der Sinn. Am Wochenende soll es Erzählungen zufolge an der Seydlitzstraße sehr voll sein.

Das haben wohl auch andere Erholungsbedürftige zu hören bekommen: Um 10 Uhr ist der Parkplatz vor dem Vabali bereits gut gefüllt. Wir lassen uns nicht abschrecken. Voller Vorfreude auf vier Stunden Kurzurlaub betreten wir das balinesische Dorf und werden freundlich von einer Empfangsdame begrüßt. Neben einer kurzen Einweisung in das „Zahlungsmittel des Hauses“ (ein Armband mit Chip) schiebt sie ein paar Benimmregeln und Hausregeln für den Aufenthalt hinterher: Fotofähige Geräte sind nicht erlaubt (Digital Detox finde ich genial); Liegen dürfen nicht besetzt werden (diese deutsche Angewohnheit mochte ich eh noch nie); und zum Schluss noch der Hinweis, dass die Kabinen Kameraüberwacht sind. „Für den Fall, einer der Schränke wird aufgebrochen“, so die Begründung.

Riesig aber sehr übersichtlich

Das Paar neben uns regt sich darüber etwas auf, wir nehmen gelassen den Weg zur Wellnessrezeption im Hauptgebäude. Der führt einen überdachten und von Bambussträuchern gesäumten Gang entlang. Drinnen angekommen eröffnet sich uns eine andere Welt. Die Einrichtung und das Ambiente sind beeindruckend. Überall geschnitztes Holz, edle Accessoires und geschmackvolle Möbel. Völlig versunken nehmen wir unser Handtuchset mit Bademantel entgegen. Das kostet 10 Euro, doch wenn der Service schon mal angeboten wird … Als ich den freundlichen Bademantelverteiler nach einem Lageplan für die 20.000 Quadratmeter große Anlage frage, lächelt er und sagt: „Ihr seid doch zwei attraktive junge Menschen. Wenn ihr drinnen mit Plan herumlauft, würde das sehr merkwürdig aussehen. Einen Überblickt habt ihr schnell.“ Danke für das Kompliment, den Plan stecke ich trotzdem in die Tasche.

Die Qual der Wahl: Zum Entspannen stehen Betten, Liegen und Sitzkissen bereit.

Nachdem wir in unsere blütenweißen Leihbademäntel und Flip-Flops geschlüpft sind, gehen wir auf Erkundungstour, ganz selbstbewusst ohne Faltplan. Es gibt unzählige Ruheräume, ein Kaminzimmer und ein Restaurant. Den Mittelpunkt der Saunalandschaft drinnen bildet ein Pool, auf den meterlange Stoffbahnen herabblicken. Der Fußtest fällt negativ aus, das Wasser ist mir persönlich zu kalt. Schnell in eine der Saunen zum Aufwärmen. Zur Auswahl stehen acht im Erdgeschoß und drei im Obergeschoß. Wir bleiben unten und studieren die Tafel, auf der die wechselnden Aufgüsse angekündigt werden. Schade, an diesem Vormittag sind es nur zwei. Der in der Kräutersauna findet erst um 13 Uhr statt, bleiben noch zweieinhalb Stunden.

Zuerst schwitzen wir in der Vabali Dalam, einer 80 Grad heißen Aufgusssauna. Die ist riesig und noch schön leer, also hinlegen, so entspannt es sich am besten. Nach 15 Minuten treibt mich der Durst wieder in den Sitz. Zu dumm, wir haben das Wasser vergessen. Da nirgends ein Trinkbrunnen zu entdecken ist, müssen wir den Restaurantbesuch vorziehen. Die Rhabarberschorle lassen wir uns im Kaminzimmer schmecken. Dort hat es sich eine vierköpfige Damenrunde bereits gemütlich gemacht. Ihre Gespräche um das letzte Klassentreffen lenken mich von meiner Lektüre ab, ich blättere mich durch die Seiten eines Einrichtungsmagazins.

Nach 30 Minuten vor flackerndem Feuer wird es Zeit für einen Frischekick. Der Regen lädt allerdings nicht dazu ein, im schön angelegten Garten zu wandeln. Die Mutigen, die ihre Runden im Außenpool drehen, haben meinen vollen Respekt, so sehen eben echte Sauna-Fans aus.

Der Ruf hat sich in der Welt herumgesprochen

Davon sind es inzwischen deutlich mehr geworden. Ich muss warten, um einen Platz in der Banaj, der russischen Sauna zu bekommen. Aus dem Vorhaben, danach mit dem Liebsten ein paar Minuten im Warmwasserbecken des Saunadorfs zu verbringen, wird nichts. Zu überlaufen. Also wieder rein. Wir beschließen, uns im Obergeschoß nach einer ruhigeren Ecke umzusehen. Je voller es wird, desto stärker wird das Grundrauschen, das bin ich von meiner kleinen Kiezsauna einfach nicht gewohnt. Viele Besucher scheinen Touristen zu sein, ich höre verschiedenste Dialekte, auch Spanisch und Italienisch wird gesprochen. Alle wollen sich von der Schönheit und Einzigartigkeit des Vabali Spas überzeugen.

Zurücklehnen, entspannen und den Blick schweifen lassen in der Panorama-Sauna.

Richtig abschalten und entspannen kann ich angesichts der vielen Leute allerdings nicht, Urlaubsstimmung setzt nur bedingt ein. Es huschen einfach zu viele Menschen mit quietschenden Badelatschen an meiner Liege vorbei. Der Abfluss des Pools gibt ein permanentes Schlürfgeräusch von sich und in den Saunen stehen die Türen nicht still. Als ich fünf Minuten vor Beginn des Aufgusses zur Kräutersauna komme, sitzen die Leute bereits Schulter an Schulter. Auf so viel Hautkontakt bin ich nicht eingestellt. Wir versuchen unser Glück in der Panoramasauna, von hier aus soll man einen tollen Blick über die Anlage haben. Hat man auch. Bedauerlich, dass nicht Frühling oder schon Sommer ist. Dann könnte man sich nicht nur unter den alten Kastanien entspannen, die Besucherschar würde sich auch besser verteilen.

Nach knapp drei Stunden fängt der Magen zu knurren an. Im Restaurant gibt es Burger vom Mecklenburger Weiderind, Linguine mit Garnelen und gebratene Entenbrust – alles asiatisch inspiriert. Wir entscheiden uns für eine Udon-Suppe mit Schweinebauch. Die kommt binnen weniger Minuten, stillt für’s erste den Hunger und ist auch gut gewürzt. Von einem Hauptgericht erwarte ich allerdings etwas mehr Einlage. Auch wenn wir nicht ganz satt und eher müde als ausgeruht das Vabali wieder verlassen, ein zweiter Besuch ist schon geplant. Vielleicht haben wir einfach nur den falschen Tag erwischt. Im Mai kommt eine Freundin zu Besuch, der habe ich zum Vierzigsten einen Gutschein geschenkt.

Ein Tag im Vabali ist und bleibt eine schöne Geschenkidee, nicht nur zum Valentinstag. Dann gibt es das Special „Auszeit für Zwei“, welches für zwei Personen, zwei große Wäschepaketesowie zwei 25minütige Massagen beinhaltet und 139 Euro kostet. 

Foto Galerie

Vabali Premium Spa Berlin, Seydlitzstraße 6, 10557 Berlin

Telefon 030 9114860

Webseite öffnen
E-Mail schreiben


Täglich von 09:00 bis 24:00 Uhr

Warum weit fliegen, wenn man Bali auch in Berlin Moabit genießen kann? Das größte Wellness-Ressort Deutschlands öffnet am 22. Juni seine Pforten.

Warum weit fliegen, wenn man Bali auch in Berlin Moabit genießen kann? Das größte Wellness-Ressort Deutschlands öffnet am 22. Juni seine Pforten.

Weitere Artikel zum Thema

Freizeit + Wellness
Top 10: Wellness in Brandenburg
Gestresst, müde und erschöpft? Ja, Berlin kann ganz schön anstrengend sein. Da hilft nur: Raus […]
Freizeit + Wellness | Gesundheit
Top 5: Thermen in Berlin
Für Thermen muss man nicht zwangsweise nach Brandenburg fahren, auch Berlin hat einige Thermalbäder im […]