Nach dem unerwartet großen Erfolg des „Myfest“ am 1. Mai in Kreuzberg prüfen die veranstaltende „Myfest36.de“-Anwohnerinitiative und der Bezirk, wie man das Straßenfest 2016 sicherer gestalten kann. Laut Sascha Langenbach, Sprecher von Friedrichshain-Kreuzberg, kamen mit allen Gästen auch in den Seitenstraßen fast 250.000 Berliner und Touristen. Anwohner hatten 300 Stände genehmigt bekommen. Die Straßenparty zum 1. Mai wird organisiert vom Netzwerk Myfest, der Ideengeberin und früheren Organisatorin, Silke Fischer (SPD), sowie einem Bündnis aus Anwohnern, Gewerbetreibenden und bürgerschaftlichen Initiativen. Auch Fischer hatte auf der Internetseite der Veranstalter geschrieben, dass „Besoffene, Lärmbrei, Scheiße in den Fluren und Treppenhäusern“ mittlerweile ein Ärgernis seien. Und Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann (Grüne) hatte im Tagesspiegel das Konzept der Veranstaltung hinterfragt.
Probleme mit Sicherheitskonzept
Der Bezirk prüft nun, ob das Fest 2016 auf freie Plätze nahe der Skalitzer Straße oder der Schlesischen Straße ausgeweitet werden kann. „Auch ein linksalternativer Partygast will, wenn er in eine Scherbe getreten ist, schnell ins Urban-Krankenhaus gefahren werden“, sagt Langenbach. Doch wegen der Überfüllung seien Krankenwagen kaum durchgekommen – „wir haben großes Glück gehabt“. Dem widerspricht der Sprecher der Bürgerinitiative Soner Ipekcioglu: „Die Krankenwagen sind den ganzen Tag durchgekommen. Wir haben das regelmäßig getestet.“ Dass sich am Sicherheitskonzept etwas ändern müsse, sieht aber auch er.
Künftig eine kultige, ehrenamtliche Aufräumaktion nach dem Motto „After Party Wash“ zu organisieren, hält Langenbach für eine gute Idee. „Aber bei den Massen an Müll reicht das alleine nicht.“