Auf den ersten Blick und für Außenstehende ist der Kiez, dem das kommunale Museum Lichtenberg nun einen historischen Spaziergang widmen möchte, eine nicht übermäßig spannende Plattenbausiedlung. Seit den 1960er Jahren entstand das Hans-Loch-Viertel, benannt nach dem ersten DDR-Finanzminister. Vierstöckige und später höhere Mietshäuser wurden errichtet, Grünanlagen mit Hilfe der damaligen Bewohner angelegt. Architektonisch interessant war die Gegend, weil dort viele verschiedene Bautypen der DDR zusammenkamen – was nach den Sanierungen der letzten Jahrzehnte nicht mehr überall erkennbar ist.
Baugeschichte im Fokus
Die Mitarbeiter des Museums im Stadthaus Lichtenberg wollen sich nun primär dem zu DDR-Zeiten entstandenen Teil der Wohngegend annehmen, die heute nach ihrer Hauptverkehrsader Sewanviertel oder offiziell Friedrichsfelde-Süd genannt wird. Für einen historischen Spaziergang durch das Viertel sowie eine Publikation zum Thema suchen sie Fotografien und andere Dokumente, die sich vor allem auf die Bau- und Frühphase und weniger auf die Sozialgeschichte beziehen. Dargestellt werden sollen unter anderem die verschiedenen Bauzustände. Geplant ist, eine Route durch das Viertel, vom U-Bahnhof Alt-Friedrichsfelde zum Tierpark, mit Hinweistafeln zu versehen. Noch nicht entschieden ist nach Angaben des Museums, ob die noch während der Weimarer Republik entstandene Splanemann-Siedlung in diesem Kontext einbezogen wird.
Wer seine Dokumente dem Museum Lichtenberg zur Verfügung stellen möchte, wird gebeten, mit dem Museum Kontakt aufzunehmen, Telefon (030) 5779 7388 12. Weitere Informationen findet ihr hier.