Wenn Wasser aus Düsen in die Höhe schießt, ist das für Kinderaugen ein Riesenerlebnis. Und weil das Spielen und Planschen im Wasser sowieso richtig Spaß macht, können manche Eltern mit ihren Kindern Stunden am und im Springbrunnen verbringen. Genau davor warnt allerdings nun das Gesundheitsamt Marzahn-Hellersdorf. Denn nach dem Befüllen der Brunnen wird das Wasser erst einmal nicht mehr gereinigt oder ersetzt. „Wenn Kinder dort baden, wo andere Menschen ihr Fahrrad oder ihre Hunde waschen, dann ist das bedenklich“, sagt Martina Hänel, Amtsärztin des Gesundheitsamts.
Außerdem rät sie von einem Badeausflug an den Biesdorfer Baggersee ab. Schließlich dient er weiterhin als Sammelbecken für das Regenwasser von Straßen und Plätzen. Dieses wird zwar über eine Bodenfilteranlage gereinigt, die jedoch nur chemische Verunreinigungen reduziert. Das heißt: Die Wasserqualität ist auch hier nicht gesichert, Bakterien und Viren bleiben drin. „Gerade bei Starkregen kommt der Filter an seine Grenzen. Dann gelangt auch komplett ungefiltertes Regenwasser in den See“, so Hänel. Zum Schutz der eigenen Gesundheit sollte man dem Wasser fernbleiben, auch weil das gesamte Umfeld um den Baggersee nicht fürs Badevergnügen ausgelegt ist.
Fremdgehen als Lösung
Als unproblematische Alternativen, gerade für Familien mit Kind, schlägt das Gesundheitsamt die acht Wasserspielplätze vor, die sich beispielsweise im Geraer Ring oder am Fred-Löwenberg-Platz befinden. „Die Anlagen werden aus dem städtischen Trinkwassernetz ständig mit Frischwasser gespeist“, heißt es aus dem Bezirksamt. Der Wasserkontakt sei hier unbedenklich. Das gilt genauso für das Schwimmen im Freizeitforum Marzahn, so Amtsärztin Hänel.
„In allen anderen öffentlichen Gewässern in Marzahn-Hellersdorf ist vom Baden gehen abzuraten. Über so etwas wie ein Freibad verfügen wir eben nicht. Da kann ich allen Einwohnern nur zum Fremdgehen in andere Bezirke raten.“ Mögliche Anlaufstellen sind hier zum Beispiel der Große Müggelsee (Friedrichshagen) oder der Orankesee (Hohenschönhausen). Hier kümmern sich Strandbäder um die entsprechende Wasserqualität und sorgen dafür, dass niemand sein Rad oder sein Haustier im See wäscht.