Die Jugendlichen, die sich an dem Kunstprojekt beteiligten, waren entsetzt. Denn es ging bei dem Projekt nicht nur um das Pflanzen von Bäumen – intensiv hatten sie sich vorher mit der Geschichte von Auschwitz-Birkenau beschäftigt und eigens eine Fotoausstellung erarbeitet und gestaltet. Die Birken aus Birkenau sollten als eine symbolische Geste einen Teil der deutschen Geschichte wieder zurück nach Deutschland bringen und, verteilt in der Stadt, ein lebendiges, atmendes Netz des Erinnerns bilden.
Ein Jahr nachdem die Birken verschleppt und der Gedenkort Seehausener Straße geschändet wurde, sollen die Birken nun erneut, aber an einem anderen Ort gepflanzt werden. Die Jugendlichen aus dem Club Leo’s Hütte sind im vergangenen Herbst nach Auschwitz gereist und haben von dort Erde mitgebracht, die nun mit verarbeitet werden soll. Im Quartierspark Warnitzer Bogen sollen die Birken wachsen dürfen und der Gedenkort wieder errichtet werden.
Die Pflanzaktion findet am 15. April um 16:30 Uhr im Quartierspark Warnitzer Bogen (Eingang Falkenberger Chaussee/Ecke Vincent-van-Gogh-Straße) statt. Sieben junge Birken aus Birkenau werden von den Jugendlichen vom Welseclub und Leo’s Hütte gemeinsam mit ihren Betreuern gepflanzt. Mit dabei sind auch die Lichtenberger Bezirksstadträte Christina Emmrich und Wilfried Nünthel. Der Musiker Olaf Ruhl wird die Aktion mit jüdischen Liedern und jiddischem Gesang begleiten.
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