City West - Kein anderes Geschäftsareal hat in der Stadt in diesem Jahr für mehr Gesprächsstoff gesorgt als das Bikini-Gelände – und dort vor allem die Concept Mall. Mit der Bilanz ein halbes Jahr nach der Eröffnung zeigt man sich mehr als zufrieden.
Beim Motto „Lebe anders“ wolle man mit der Concept-Mall Bikini Berlin auf jeden Fall bleiben – das machten Kai-Uwe Ludwig, Geschäftsführer Bayerische Hausbau, und der Centermanager Ted Walle beim Pressegespräch ein halbes Jahr nach der Eröffnung mehr als deutlich. Schließlich handle es sich um ein Erfolgskonzept mit rund 20.000 Besuchern am Tag. Ted Walle: „Rund 50 Prozent der Besucher sind Touristen, 50 Prozent Berliner. Wir stehen für den Wandel in der City West, wir sind speziell. Bei uns geht es nicht nur ums Shoppen, wir sind mehr als eine Mall. Es geht um Aufenthaltsqualität.“ Die durchschnittliche Verweildauer von eineinhalb Stunden spiegle das auch wider. Außerdem könne man von der Budapester Straße aus auch die Geschäfte erreichen, ohne durch die gesamte Mall zu müssen – durchaus ein Alleinstellungsmerkmal.
Kai-Uwe Ludwig sagt: „Ein ungewöhnliches Element sind unsere temporären Boxen. Das war ein Experiment, ist aber eine schöne Erfolgsgeschichte. Wir sind bis Ende 2015 bebucht und können daher auch wirklich kuratierend agieren, weil wir die Mieter auswählen können. Insgesamt hat die Nachfrage nach temporären Flächen zugenommen.“
Mieter poppen auf
Daher wurde das Konzept der temporären Shops, der sogenannten Bikini Berlin Boxes, nun auch ausgeweitet auf andere Store-Flächen – so bleibt etwa Jacks Beauty Department im ersten Obergeschoss für insgesamt zwei Monate noch bis Ende Januar, das japanische Lifestyle-Label Muji hat am 26. November als Pop-up im Erdgeschoss eröffnet und die Berliner Vertriebsagentur Yellow Lemon für Interior Design-Marken präsentiert sich bis Ende Januar 2015 im ersten Obergeschoss. Kai-Uwe Ludwig betonte auch, dass gerade dieser Wechsel der Mieter ein arbeitsintensives Konzept sei – damit unterscheide man sich aber eben auch von der klassischen Mall. Die „festen“ Geschäfte überwiegen aber dennoch weiterhin: Von rund 55 Stores sind nur sechs bis sieben Flächen für Pop-ups gedacht.
Vom Konzept insgesamt sehr überzeugt ist beispielsweise der Mieter Teufel. Das 1980 in Berlin gegründete Unternehmen für Lautsprecher hat hier nicht nur seinen ersten Concept-Store eröffnet, sondern ist gleich noch mit der gesamten Belegschaft von 130 Mitarbeitern von der Bülowstraße in die Büroräume des Gebäudes gezogen. Der Komplex Bikini Berlin umfasst ja nicht nur die Mall, sondern eigentlich alles vom Parkhaus Elefantentor über das Hochhaus Hardenbergplatz, den Zoo-Palast, die Büroräume und das 25hours Hotel.
Natürlich ist die konsumrauschfreudige Weihnachtszeit auch ein großes Thema. Allerdings liegt der Akzent hier auf winterlicher, nicht weihnachtlicher Deko – und man möchte sich auch sonst in dieser Zeit mit einer eigenen Eislaufbahn auf der Dachterrasse, einer täglichen Kunst-Projektion an der West-Fassade sowie Workshops für Kinder besonders kreativ hervortun.