Was hat Glaube, Ehrgeiz oder Familienbanden mit Mode zu tun? Ganz schön viel. Sie hinterlassen nämlich vielfältige Spuren in der Fashionszene, wie Traces zeigt: Der ausdrucksstarke Bildband verbindet kulturelle und soziale Phänomene mit modischer Ausdruckskraft. Im Fokus steht der Einfluss von Migration auf die Mode, einige Fotos greifen zum Beispiel die Kleidung der Parallelgesellschaften und Jugendkulturen auf oder sie zeigen eine Rundreise durch die internationale Welt der Mode. Aber Mode kann noch viel mehr als reine Ausdrucksform zu sein: Dem Mond gegenüber erzählt die Geschichte eines türkischen Mädchens, das sich in Deutschland mit Hilfe von Mode emanzipierte. Eine andere Fotoserie handelt davon, wie das modische Selbstbewusstsein muslimischen Frauen dabei hilft, Ängste abzubauen: Die Hijabistas mixen religiöse Kleidungsvorschriften mit globalen Trends.
Die Kraft der Mode
Auch Berliner Mode, die Berliner Perfektion, bekommt einen Raum – genauso wie kritische Themen wie Flucht und Markenpiraterie. Doch im Buch geht es nicht nur um die Menschen vor, sondern auch hinter der Kamera: Die Fotoserie Das deutsche Auge handelt vor allem von erfolgreichen deutschen Fotografen und Fotografinnen wie Helmut Newton, Juergen Teller oder Ellen von Unwerth. Denn diese Künstler werden jenseits von Nationalitäten eins mit ihrer Berufung – es geht beim Fotografieren um nichts anderes mehr als das reine Menschsein.
Das Buch der AMD Akademie Mode & Design ist in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes entstanden und will eine Plattform für den Modestandort Deutschland sein, um das enorme Potential kultureller Einflüsse zu zeigen. Dies soll helfen, die Kreativwirtschaft zu fördern und neue Netzwerke zu knüpfen. Was entstanden ist, ist ein Bild der vielfältigen, künstlerischen, kreativen und innovativen Potenziale der Modebranche in Deutschland.
Das Buch Traces: Fashion & Migration