Buch im äußersten Nordosten Berlins hat sich aufbauend auf eine lange Tradition in den letzten Jahren zum international bedeutsamen Gesundheits- und Forschungsstandort entwickelt. Im gerade vorgestellten Stadtentwicklungsplan des Senats zählt der Pankower Ortsteil zu den elf ausgewiesenen Entwicklungsschwerpunkten. Helios Klinikum, Max-Delbrück-Centrum, Leibniz-Institut und der BioTechPark mit gut 50 medizinisch-technischen Unternehmen gehören zu den wichtigsten Ansiedlungen; über 6000 Menschen arbeiten täglich in Buch.
Andreas Dahlke hat sich der Aufgabe verschrieben, einen größeren Teil dieser Menschen von Pendlern zu Anwohnern zu machen: Seit sechs Jahren investiert er in der Gegend in neuen Wohnraum. In das Ludwig Hoffmann Quartier an der Wiltbergstraße mit 29 überwiegend denkmalgeschützten Gebäuden eines früheren Krankenhauses stecken er und seine Partner 200 Millionen Euro. Neben Wohnungen sind auch bereits zwei Schulen entstanden, eine evangelische Grund- und eine Montessori-Schule. Dahlkes neuer Plan sieht vor, das Gebäude mit der Nummer 37 direkt an der Wiltbergstraße zu einem Bildungszentrum zu machen: „Das Haus ist nach seiner Sanierung perfekt geeignet, um als ‚Bucher Bildungszentrum‘ die Musikschule, die Volkshochschule und die vom Campus Berlin-Buch betriebene Bildungseinrichtung ‚Gläsernes Labor‘ unter einem Dach zu vereinen“, findet der Investor.
Unterstützung aus Buch – Widerstand aus Karow zu erwarten
Ob das Bildungszentrum Buch in dieser Form und an diesem Ort realisiert wird, ist eine andere Frage. Andreas Dahlke betont zwar, dass Bezirksstadtrat Torsten Kühne (CDU), zuständig unter anderem für Weiterbildung und Kultur, ihm die Idee einer Zusammenlegung der Bildungsorte selbst unterbreitete. Doch er gibt offen zu, dass dazu im Bezirksamt Pankow auch andere Positionen existieren. Der Einzug kommunaler Einrichtungen wie Stadtteilbibliotheken und Volkshochschule in eine private Immobilie hätte zu Folge, dass der Bezirk für die Mietkosten aufkommen müsste – Dahlke bietet daher an, das Gebäude mittels einer rechtlich noch auszulotenden Konstruktion der öffentlichen Hand zu übertragen. Ein weiteres Hindernis könnte der Widerstand der benachbarten Karower sein – deren Bibliothek müsste im Zuge der Verwirklichung des Konzepts schließen.