Passend zu unserer gestiegenen Sehnsucht nach Landluft, Weitläufigkeit und grünen Wiesen gibt’s auf der Gneisenaustraße seit Juli das Hinterland. Den Blick in den Wald kann uns das neue Deli natürlich leider nicht bieten, aber gemütliches Landhausflair – mal etwas anderes als die immer gleichen unverputzten Betonwände und Hipster-Mobiliar. Die detailverliebte, behagliche Stimmung ist dem Berliner Designer Matthias Heumier zu verdanken, der für die grünblau verkleideten Holzpaneele, das warme Licht und die Keramikplatten an den Wänden verantwortlich ist.
Wir sind zum Lunch hier, auch wenn es sicherlich keine schlechte Idee ist, hierher mal abends zu kommen, wenn wir uns die wirklich umfangreiche Weinkarte so angucken. Kein Wunder, das Hinterland ist ja auch Weinbistro mit ausschließlich Naturweinen, also definitiv ein guter neuer Spot für Weinliebhaber*innen.
Die Mittagskarte ist klein, aber ansprechend: Neben Sandwiches wie dem Pastrami oder New York Italian (zwischen 9 und 11 Euro) gibt’s einen neu interpretierten Caesar Salad, einen Panzanella, einen Brotsalat, (je 8 Euro) oder einfach Sauerteigbrot mit Butter (6 Euro), vom Einfachen das Gute sozusagen. Wir nehmen die Salate, weil die Pastrami-Lieferung heute leider noch nicht da war. Der Panzanella Salat mit intensiv aromatischem, frischem Basilikumpesto, eingelegtem Sauerteigbrot vom Vortag, Ricotta und echt tollen Brandenburger Tomaten – einfach wie frisch im Garten vom Strauch – schmeckt wirklich besonders und sehr lecker. Der Caesar Salad mit Anchovi- und Pilzdressing und einer leicht scharfen Note durch die japanische Sieben-Gewürze-Mischung Togarashi war lecker, hat uns geschmacklich jetzt aber auch nicht umgehauen. Dafür konnte aber das Panna Cotta mit Schwarztee-Infusion, Brombeeren und Crumbles echt noch was. Wir müssen definitiv mal abends vorbeischauen, auf Spinatknödel mit Büffelmilch-Ricotta oder das Rindertartar mit Fenchel.
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Die Idee zum Hinterland stammt von der gebürtigen US-Amerikanerin Madeline McLean: Sie hatte zuvor in New York ein Catering-Unternehmen und arbeitete dort mit lokalen Bauern und deren saisonalen Produkten zusammen. Das Land und seine Lebensmittel in die Stadt bringen lautete die Devise – und das macht sie jetzt eben in Kreuzberg. Und zwar mit einem ausgezeichneten Küchenteam, Küchenchefin ist Steffanie La (u.a. Restaurant Tim Raue). Zu den Brandenburger Höfen, mit denen sie gemeinsame Sache machen, zählen etwa die Fischerei Stechlinsee, der Hof Stolze Kuh oder Ilse Hans.
Gut zu wissen: Wenn du Big-Apple-Gefühle liebst, komm hier mal samstags zum Manhattan-Brunch mit klassischen New Yorker Egg-Deli-Sandwiches, Austern, Schaumweinen und Bloody Marys vorbei.