Zu Gast beim Blütenkochkurs

Probier' doch mal ein Veilchen!

Wildblumen in einem Korb
Die Blüten vieler Pflanzen sehen nicht nur schön aus, sie schmecken auch fantastisch. Mehr dazu lernst du beim Kochkurs zur Blütenküche.
Martina Göldner-Kabitzsch belebt die alte Tradition der Blütenküche neu. Neben einem essbaren Blütengarten und selbstgemachten Blütenspezialitäten in Bio-Qualität bietet sie Koch- und Backkurse an. Wir haben uns durch ihre Blümchen probiert.

Ein Abend im Kochsalon von Blythen ist tatsächlich eine zauberhafte Angelegenheit. Insgesamt 14 Personen versammeln sich zum Blütenmenü an einer festlich eingedeckten Tafel im Obergeschoss der alten Villa, die seit 2003 die Heimat der Manufaktur von Blythen ist. Hier dürfen die Gäste in den kommenden rund fünfeinhalb Stunden unter professioneller Anleitung nicht nur ein tolles Menü – bestehend unter anderem aus Feldsalat im Parmesaankörbchen mit Holunderblüten-Vinaigrette, Spinat-Kokos-Süppchen mit Veilchenblüten oder gebratenem Zanderfilet mit Rosenblüten-Risotto – zubereiten, sondern dabei auch eine Menge über die Aromen- und Zubereitungsvielfalt der Blütenküche lernen. Dazu werden unter anderem Rosenblüten- und Hibiskusblüten-Sirup, Veilchenblüten-Essig oder Himbeer-Rosen-Aufstrich verkostet, Bio-Primeln angeknabbert und wichtige Tipps aus der Blütenküche weitergegeben.

 

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Ein Beitrag geteilt von Manufaktur von Blythen (@von_blythen) am Jun 3, 2017 um 10:24 PDT

Die drei Grundlagen der Blütenküche

„Drei Dinge muss ich dabei vorausschicken“, führt Inhaberin Martina Göldner-Kabitzsch am Anfang des kurzweiligen Abends aus. „Erstens sind zwar die meisten Blüten essbar, aber eben nicht alle. Man sollte die betreffende Pflanze vor dem Verzehr also eindeutig bestimmen können. Zweitens dürfen die betreffenden Pflanzen und ihr Nährboden nicht behandelt worden sein. Einfach im Blumengeschäft einen Strauß Rosen für die Zubereitung kaufen, ist also keine gute Idee. Und drittens sollten gerade Allergiker darauf achten, dass die Staubgefäße vor dem Verzehr entfernt werden. Gleiches gilt in unserem Fall auch für das Pflanzengrün und kleine Mitreisende, etwa Käferchen aus dem Garten.“ Werden die grundlegenden Regeln beachtet, steht einem Erntespaziergang in der Blumenwiese eigentlich nichts mehr im Weg.

Auch interessant: Drei grundsätzliche Blüten-Typen können unterschieden werden. Zum einen diejenigen Blüten, die ein ganz charakteristisches Aroma mitbringen und riechen wie sie schmecken. Etwa Kamille, Lavendel oder Rose. Diese Gruppe sorgt für ganz neue Geschmackserfahrungen, wie sie die bekannten Gewürze nicht mehr erzeugen können. So beweisen es nicht zuletzt die begeisterten Reaktionen im Kochkurs des Salon von Blythen.

Außerdem gibt es Büten, etwa von Kapuzinerkresse oder Begonie, die einen eigenen Geschmack mitbringen, dabei aber nicht charakteristisch sind, sondern etwa sauer, bitter oder pfeffrig schmecken. Und dann sind da auch noch die Blüten, die zwar toll aussehen, aber wenig geschmackvoll sind und im besten Fall als salatig-nussig durchgehen. „Gesund sind aber auch diese Blüten“, betont Göldner Kabitzsch, die ihren im Laufe des Abends auch viel über die vergessene und nun wiederbelebte Tradition der Blütenküche mit auf den Weg gibt.

 

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Ein Beitrag geteilt von Manufaktur von Blythen (@von_blythen) am Jun 13, 2017 um 2:00 PDT

Eine alte Tradition wird wiederbelebt

In Zeiten von Slow-Food und dem Trend zum Selbermachen besinnt man sich auf die jahrhundertealte Tradition dieser Küchenrichtung, die im Orient und in Asien bis heute einen viel höheren Stellenwert hat als bei uns“, führt sie aus. Das Schöne sei dabei, dass man aus den einzelnen Blüten unglaublich viel machen und dann einfach noch weiter experimentieren könne, so die Manufaktur-Inhaberin, deren Erzeugnisse man nicht nur im eigenen Laden mit Blüten-Bar oder im hauseigenen eigenen Café, sondern auch online kaufen kann. Auch ein blumiges Catering kannst du buchen.

Angefangen hat das alles übrigens am 7. Februar 1997 mit vier Likören, die die gelernte Kinderkrankenschwester Martina Göldner-Kabitzsch zu Hause für Familie und Freunde ansetzte. Rasch wurde die Nachfrage so groß, dass die Produktion in den eigenen vier Wänden eingestellt werden musste. Nach wechselnden Produktionsstandorten bezogen Göldner-Kabitsch und ihre Familie 2003 schießlich das alte Postgebäude in Schöneiche, um von hier aus noch mehr Menschen für die Blütenküche zu begeistern. Diese hatte die Gründerin der Manufaktur von Blythen bei einer Reise in die Provence kennengelernt. „Dort servierte mir eine Köchin eine fabelhafte Lauch-Tarte, die irgendwie ein ganz einzigartiges Aroma mitbrachte. Ich kam einfach nicht drauf, welches Gewürz hier wohl verwendet worden war“, erinnert sich Göldner-Kabitsch. Als ihr die Französin schließlich eröffnete, dass sie die verwendete Sahne mit Lavendelblüten aromatisiert hatte, war der Grundstein für die eigene Manufaktur gelegt.

 

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Ein Beitrag geteilt von Manufaktur von Blythen (@von_blythen) am Jul 13, 2018 um 12:03 PDT


Der Preis für einen mehrstündigen Blütenkochkurs inklusive Blüten-Menü, aller Getränke und einer Kleinigkeit zum Mit-nach-Hause-nehmen liegt bei 99 Euro. Zu den nächsten Terminen geht es auf der Webseite von Blythen.

Kochsalon, Blütengarten und Manufaktur von Blythen, Brandenburgische Straße 65, 15566 Schöneiche

Manufaktur von Blythen in Schöneiche.

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