Das kleine, bunte Blumencafé zieht sofort alle Blicke auf sich und hat das Zeug, beim Neuköllner Publikum zu einem Geheimtipp zu werden. Schon draußen stehen Blumen neben Cafétischen und locken neugierige Besucher ins Innere des Floral Bistro.
Dort ist es recht kuschlig, aber sehr hübsch und gemütlich. Auf kleinem Raum tummeln sich hier allerlei Pflanzen: Kakteen und Sukkulenten schmücken die Vitrinen neben Neonlicht-Kussmündern, Grünpflanzen baumeln von der Decke und bunte Blüten und Federn stehen neben Keramik und Deko.
Showroom für das Schöne
Auch wenn der Laden richtig stylisch ist, findest du im Floral Bistro nicht nur die üblichen hippen Pflanzen, sondern richtiges Handwerk und Know How. Schließlich hat Tom Otto nicht nur eine mehrjährige Ausbildung als Gärtner für Zierpflanzenbau mit Schwerpunkt Floristik, sondern auch sonst ein geschultes Auge für alles Schöne: Vor der Gärtnerkarriere arbeitete er als Inneneinrichter, Model, Dekorateur und Koch. Heute verbindet er als Inhaber des Blumencafés seine drei Leidenschaften: Backen, Innenausstattung und Floristik.
Neben Pflanzen und Blumen to go kannst du du im Floral Bistro auch Gestecke und Blumensträuße für Anlässe wie Hochzeiten, Geburtstage oder Trauerfeiern vorbestellen. Darin verbaut er bis fünfzig Prozent regionale Pflanzen. „Man muss realistisch bleiben, mehr Nachhaltigkeit geht in der Floristik-Branche schlecht. Wir leben immer noch in Deutschland, wo es nicht so viele regionale Blumen gibt. Und die würden dann so teuer, dass sie keiner mehr kaufen würde“, sagt Tom Otto. Wer mehr als nur ein paar Blumen für den Balkon braucht, bekommt im Floral Bistro einen sogenannten Indoor- und Outdoor-Greening Service. Dabei berät Tom Kunden vor Ort zu einem passenden Pflanzenkonzept für Garten oder Wohnung.
Handarbeit und Qualität – von der Keramik bis zum Kuchen
Nachhaltigkeit ist Tom generell wichtig: So stammen Keramik und Deko von kleinen Familienunternehmen, die Kaffeebohnen aus fairen Betrieben und auch die Weine und Liköre aus der kleinen Feinkostabteilung hinter dem Tresen werden biologisch hergestellt. Die wöchentlich wechselnden Kuchen backt Tom, der den Laden bisher alleine schmeißt, selbst. Dafür verwendet er regionale Produkte vom Bio- oder Wochenmarkt, Dinkel- statt Weißmehl und Honig statt Zucker. Das Ergebnis ist beispielsweise ein riesiger, richtig leckerer „Pound Cake“, der ein wenig an Baumkuchen erinnert: mit Schokoglasur und in Honig gerösteten Nüssen und Samen. Dazu schmeckt der Kaffee aus halb fermentierten und fairen Arabica-Bohnen.
Ein Laden für kreative Geister
Am Wochenende kannst du hier ab vier Leuten auch einen Brunch vorbestellen: Französisches Frühstück mit Bio-Croissant, Bohnen-Erbsensalat mit Solei oder Süßkartoffel-Baguette. Die Frühstücksteller heißen dann beispielsweise „Kastanie“, „Birke“oder „Eiche“. Die Säfte dazu heißen Morgentau oder Sonnenuntergang. Unter der Woche gibt es Kleinigkeiten wie geröstete Brote mit Aufstrichen aus Thunfischsalat mit Physalis und Sesam oder Büffelmozarella mit Rote-Bete-Basilikum-Créme. Außerdem im Angebot: Dinkelwaffeln, Käseplatten oder Müsli.
Passend zum Frühling erblüht im Floral Bistro jetzt auch die Kultur. Tom plant Workshops zu Kranzbinden, Balkonpflanzen oder Terrarien-Begrünung. Außerdem soll bald eine Kulturreihe namens Tropical Culture starten, bei der Berliner Schauspieler*innen bei Tapas und Wein Neuköllner Kurzgeschichten und botanische Erzählungen präsentieren. Wie man sieht, endet die Vielfalt hier nicht bei den Blumen.