Durch die neue BMW-Niederlassung werde sich „vieles rundum verändern“, glaubt Christoph Falk von der „Berliner Bilder Galerie“ am Kaiserdamm 5. Er hofft auf ein Ende des jahrelangen Leerstands einiger Läden. Außerdem hat er gehört, dass die einstöckigen Flachbauten neben der Esso-Tankstelle Neubauten weichen sollen.
Juwelier Thomas Schubert-Jordan findet, die BMW-Ansiedlung könne „nur gut“ für die Straße sein. Er erwartet jedoch nicht, dass Autokäufer seine Kasse füllen. Die meisten „müssen doch Raten abstottern und kaufen dann keinen Schmuck“. Schubert-Jordan führt das 95 Jahre alte Geschäft in vierter Generation und sieht „keinen Grund zur Klage“.
Ulrich Goerden vom Wassersportladen „Skipper“ hat „15 Jahre lang den Niedergang des Kaiserdamms erlebt“. Nun könne sich „das Niveau heben“ – auch durch den Neubau von 50 Wohnungen an der Ecke Meerscheidtstraße. Er selbst lebe als Fachhändler allerdings nicht von Laufkundschaft. Ob zu den BMW-Kunden vielleicht auch Jachtbesitzer gehören, spiele keine Rolle: „Wassersport in Berlin ist kein Luxus.“ Mit wenigen Veränderungen rechnet auch Christiane Schikora in der nahen Bismarck-, Ecke Kaiser-Friedrich-Straße. Mit ihrem Bruder führt sie in zweiter Generation eine Kombination aus Schlüsseldienst und Teeladen. Die Lage sei gut, für BMW-Kunden aber wohl schon zu weit entfernt.
Trotz des starken Verkehrs nennt Döring den Kaiserdamm eine „schöne Ausfallstraße“, die wegen vieler inhabergeführter Läden „ihren Charme hat“. Vom Messegelände kämen Leute aus aller Welt zu ihm, um „edle Haushaltsgeräte“ zu kaufen. Die Zukunft des ICC sieht Döring positiv. Ein Center mit Kettenläden bedrohe die Straße nicht, und ein Hotel im ICC könne die Gegend beleben.
Vielleicht kehren sogar die Seifenkistenrennen zurück. Dreimal hatten Händler diese auf dem Kaiserdamm ausgerichtet, bis 2011 das Geld ausging. Zuvor war BMW auch mal Sponsor. Damals habe man die kleinen Holzautos als „BMW-Flitzer“ gestaltet, erinnert sich Döring, der als Vertreter der Straße zur Eröffnungsfeier der Niederlassung eingeladen ist. Sollte BMW irgendwann erneut Seifenkistenfahrer sponsern, „kann ich mir Rennen wieder vorstellen“.