Ein schönes Hotel für ein Wochenende an der Ostsee zu finden, kann einen schnell zweifeln lassen – vor allem am Stilgeschmack der Deutschen. Denn die allermeisten Unterkünfte punkten mit unansehnlichen Teppichen und, wenn man’s noch nett sagen möchte, ostigem Charme. Und on top ist das Ganze dann noch ordentlich teuer. So dass sich der*die Großstädter*in schnell denkt: Jut, dann muss doch der Park um die Ecke im Kiez reichen. Dabei kann einem so ein Kurztrip ans Meer wirklich großartig den Kopf frei pusten. Daher haben wir uns echt gefreut, dass wir bei unserer Recherche nach längerer Suche aufs Boje06 in Seebad Heringsdorf gestoßen sind, eine Tochter des Strandhotels Ostseeblick, das direkt gegenüber liegt.
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2018 eröffnet punktet dieses kleine Boutiquehotel insbesondere mit seiner stylishen Einrichtung und seiner Lage. Der Blick aufs Meer ist zwar leider eingeschränkt, da es zweite Reihe steht – aber: Den Strand erreichst du in wenigen Minuten. Gut zu wissen: Der Check-in erfolgt im Ostseeblick, im Boje06 findest du keine eigene Rezeption, dafür einen 24/7-Automaten für Snacks und Drinks (wir freuen uns an der Stelle über ausgefallene Limo und Schokolade). Der maritime Touch wird übrigens ziemlich konsequent durchgezogen: Überall hängen Inselmotive des Fotografen Henry Böhm, die insgesamt 29 Zimmer heißen Kabinen und Kojen; ihre weißen Türen lassen uns gedanklich an Bord gehen und im Flur liegt ein Teppich in Schiffstau-Optik.
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Was uns im Hotel neben dem coolen Interior noch sehr gefallen hat, waren das Frühstück und der kleine Wellnessbereich. Vom frischen Obstsalat über Sanddornsaft bis zur leckeren geräucherten Makrele haben wir am Buffet wirklich nichts vermisst. Und wenn das Wetter mal gerade nicht zum Meeresspaziergang einlädt, dann kannst du in einer kleinen finnischen Sauna, einer Biosauna oder in der Infrarotkabine entspannen gehen. Ein Gym, ein Yoga- und ein Ruheraum gehören ebenfalls zur Ausstattung des Boje06.
Schade war nur, dass der Container-Imbiss vor dem Hotel samt seinem hölzernen Surferstyle-Loungebereich offenbar schon in der Nachsaison und damit geschlossen war. Müssen wir Usedoms erste Poké Bowl eben beim nächsten Besuch probieren.