„Wir sind von allem das beste“, antwortet Marco Jark schmunzelnd auf die Frage nach der Ausrichtung seines neuen Bar-Café-Restaurants. Zum Angebot des neuen Ladens gehören leckere Cocktails – aber auch viele Kaffee- und Frühstücksspezialitäten und rustikale deutsche Küche. „Wichtig ist uns, dass die jeweilige Karte übersichtlich und klein gehalten wird – von stundenlangem Blättern in seitenlangen Menüvorschlägen haben wir genug“, so Jark.
„Wir“, das sind neben Marco Jark auch Julia Painat und ihr Freund Stefan Harder. Am 7. Mai erhielten die drei den Zuschlag für die Räumlichkeiten in der Lychener Straße 46 / Ecke Lettestraße 10. Dabei stellte sich das ehemalige „Stella“ laut Jark als „kompletter Autounfall“ heraus. „Eine Menge Arbeit war nötig, um aus der ehemaligen Kneipe eine ansprechende Location zu machen“, erzählt der ehemalige Hamburger.
Das Team leistete ganze Arbeit. Bereits vor der Eröffnung am 19. Juli konnte sich die neue Bar während der Fußball-EM „unter Welpenschutz“ ausprobieren. Nun ist die Schonzeit vorbei, beim Gespräch mit QIEZ.de ist Jark die Erschöpfung der vergangenen Tage und Nächte anzumerken. Zur Eröffnung am vergangenen Donnerstag kamen unter anderem Wilson Gonzales Ochsenknecht und Schauspieler Tino Mewes. Doch auch die Nicht-Prominenz hat das Bonnie & Clyde offenbar schon ins Herz geschlossen. Sogar Jark ist „von dem großen Andrang“ überrascht.
Deutsche Küche und guter Whiskey
Man gibt sich jedoch auch alle Mühe, für das favorisierte Ü-30-Publikum attraktiv zu sein. Auf der ausgewählten Speisekarte finden sich etwa selten gewordene deutsche Küchen-Klassiker: „Bei uns bekommen die Gäste wiedermal eine ordentliche gebundene Rinderroulade, Rosenkohl, Hackbraten oder falschen Hasen serviert“, so Jark. Dabei werde nicht nur auf die regionale Herkunft der Produkte sondern auch auf einen überschaubaren Preis geachtet. „Das teuerste Gericht ist unser Kalbschnitzel für 11,80 Euro.“
Darüber hinaus habe der Bar-Chef 10.000 Euro in „wirklich guten“ Whiskey investiert und auch beim Abendprogramm und der Ausstattung des Bonnie & Clyde wolle man innovative Wege gehen. „Wir legen Wert auf die Details und entscheiden uns statt für ein Designer-Stück gerne auch mal für ein Ausstattungs-Objekt vom Flohmarkt“, berichtet Jark. Die Feinheiten würden sich dabei „peu à peu“ ergeben.
Derzeit wird noch an einem Musikprogramm gearbeitet, das jungen Bands und Künstlern die Möglichkeit geben soll, ihre Werke vor Publikum vorzustellen. „Wir wollen etwa einmal pro Woche einen Konzertabend organisieren und legen dabei besonderen Wert auf akustische Klänge.“ Der passionierte Gitarrenspieler Jark möchte damit der elektronischen Beschallung in Berlins Mitte etwas entgegensetzen und legt in seiner neuen Bar deshalb gerne Bands wie Nirwana, Freundeskreis oder Fettes Brot auf: „Die Leute scheinen sich über eine Abwechslung von den Synthie-Klängen zu freuen.“