Neues vom Marzahner Kulturstandort

In der Alten Börse braut man sich was zusammen

Entspannt sitzen geht in der Alten Börse drinnen wie draußen.
Entspannt sitzen geht in der Alten Börse drinnen wie draußen.
Marzahn-Süd - Das ehemalige Viehhofgelände am Rand von Marzahn beweist: Im ungerecht lange als trist geltenden Stadtteil passiert was – und das soll sich fortsetzen. Die Macher der Alten Börse arbeiten jedenfalls eifrig daran, ihr kulturelles und kulinarisches Angebot auszubauen.

Künstler waren die Ersten, die das Gelände eroberten – noch bevor die Sanierung der Alten Börse abgeschlossen war. Die Gebäude, die mit neuem Leben gefüllt wurden, machen allerdings nur einen Teil des großen Viehhof-Areals aus. Mittlerweile haben sich dort Brauereien angesiedelt; es gibt eine Braustube mit Biergarten, einen Klub, Veranstaltungsräume, Braukurse, Kino und Kultur.

Wer zum ersten Mal aus der Innenstadt herkommt, bemerkt zunächst die ungewohnte Ruhe, die außer bei größeren Veranstaltungen über der Alten Börse liegt. Für die Marzahner und Friedrichsfelder ist die junge Örtlichkeit natürlich eine willkommene Gelegenheit für ein Feierabendbier, doch die hippen Kreuzberger, Neuköllner oder Friedrichshainer Massen wollen erst mal aus ihren Kiezen bewegt werden. Mit einem internationalen Craft Beer Festival war die Alte Börse in dieser Hinsicht schon erfolgreich. Doch vielleicht macht es ja gerade den Charme der sich zwischen grüner Idylle und Industrieödland bewegenden Umgebung aus, dass sie ein Ruhepunkt für den reizüberfluteten Zentral-Berliner ist.

Neuer Gastro-Chef, erweiterte Küche

Nicht, dass hier nichts los wäre: Gerade Richtung Wochenende, also ab Donnerstag, bevölkert den Biergarten eine treue und größer werdende Schar von Stammgästen. Der neue Gastroleiter Steffen Siemens sorgt neuerdings für – Wortlaut Alte Börse – „echte große Gerichte“. Obwohl uns Eintöpfe und vor allem die Brauplatten auch schon gut geschmeckt haben. Für Bierfreunde gibt es neben dem leckeren Marzahner Pils und einem Dunkelbier nun auch regelmäßig das Marzahner Kutschergold aus der benachbarten Berliner Bierfabrik. Außerdem werden wechselnde Spezialbiere ausgeschenkt.

Populär sind nach Auskunft der Macher auch die Livemusik-Abende am Sonnabend. Allerdings können diese im Biergarten nur ‚unplugged‘, also ohne elektrischen Verstärker stattfinden. Auch in Marzahn gibt es Nachbarn, die sich beschweren. Deswegen werden künftig Veranstaltungen musikalischer Natur und mit Mikrofon wie etwa Jazzkonzerte in den Klub Czar Hagestolz verlegt. In dem finden bisher vor allem Partys mit DJs statt – und im Hof die Vorführungen des Freiluftkinos.

Regelmäßigen Besuchern der Alten Börse könnten außerdem bereits die Straßenbahnwagen aufgefallen sein, die seit einiger Zeit auf dem Gelände stehen. Die werden in Zukunft noch eine Rolle spielen, verrät man uns – allerdings nicht, welche. Ein bisschen Überraschung muss sein.

Alte Börse Marzahn, Zur Alten Börse 59, 12681 Berlin

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