Prima Wetter – volles Feld. Die Sonne lockte an Himmelfahrt wieder Tausende auf das Tempelhofer Feld. Und wer mit der U- oder S-Bahn kommt, soll es bald einfacher haben. Statt – ampelgesichert – den Tempelhofer Damm zu überqueren, soll es direkte Zugänge zur Grünfläche geben: Die S-Bahn will – im Auftrag des Senats – einen zweiten Ausgang auf der Ostseite bauen lassen. Und die BVG will einen längst fast vergessenen Ausgang aus dem U-Bahnhof wieder öffnen.
Die Bahn hat die Planungsleistungen für die „Machbarkeitsuntersuchung“ des neuen Ausgangs jetzt ausgeschrieben. Der neue Ausgang soll am östlichen Ende des jetzigen Bahnsteigs entstehen. Er soll eine feste Treppe und einen Aufzug erhalten. Die Planer sollen auch Vorschläge für den Vorplatz des Ausgangs machen.
Vorgegeben hat die Bahn zwei Varianten für den Bau des neuen Ausgangs. Die große Lösung sieht vor, den Bahnsteig Richtung Osten über den Tempelhofer Damm hinweg zu verschieben. Der vorhandene Bahnsteig würde dann auf der Westseite um etwa 50 Meter verkürzt. Alternativ könnte vom bestehenden Bahnsteig ein Steg gebaut werden, der den Tempelhofer Damm überbrückt. Der Steg soll dann „eingehaust“ werden – also Wände und ein Dach erhalten.
Eine solche Konstruktion hat die Bahn schon beim Bau des zweiten Zugangs am S-Bahnhof Karlshorst gewählt. Zu aufwändigeren Bahnsteigverschiebungen hatten sich die Bahn und der Senat beim Wiederaufbau des Südrings nach der Wende geeinigt; etwa bei den Stationen Bundesplatz und Heidelberger Platz. Damit wurden jeweils die Umsteigewege zur U-Bahn verkürzt.
Wiedereröffnung ist derzeit für 2019 geplant
Ungeklärt ist noch die Finanzierung des wieder zu eröffnenden U-Bahn-Ausgangs zum Tempelhofer Feld. Die Kosten müsse das Land übernehmen, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Eine Vereinbarung gebe es aber noch nicht. Trotzdem arbeite die BVG bereits an den Plänen. Die Wiedereröffnung ist derzeit für 2019 geplant.
Die Geschichte des geschlossenen Ausgangs findet sich auf der Internet-Seite „U-Bahn-Archiv“. Vom nördlichen Zwischengeschoss des U-Bahnhofs Tempelhof führte demnach einst ein Ausgang zur Ostseite des Tempelhofer Damms nördlich der Ringbahn. Dort befand sich früher eine Straßenbahnwendeschleife und später eine Endhaltestelle für Busse. Beide sind längst verschwunden. Wie der Ausgang, der – bis zur Öffnung des Tempelhofer Feldes – nicht mehr gebraucht worden war. Der geschlossene Gang ist im Zwischengeschoss an den leicht unterschiedlichen Fliesen und den Lüftungsgittern noch zu erkennen.