Die Optik des Buches ist klassisch reduziert, eben wie die eines guten Drinks. Der kommt auch ganz ohne Schirmchen, Ananas am Glas und großen Hokuspokus aus. Einfach nur mit ganz viel Stil. Mit Cocktails als Unterrichtsmittel werden die Gäste schon in der legendären Veranstaltungsreihe „Schule der Trunkenheit“ auf den Geschmack gebracht. Jetzt sind die Weisheiten und Wahrheiten aus der gepflegten Welt der Bar-Kultur in einem Buch festgehalten worden. Das Versprechen: Hier erfährt man mehr „über die Freude des ernsthaften Trinkens“.
Berauschender Stoff
Seit mittlerweile zehn Jahren trägt das Team die Geschichte des Alkohols zusammen und staunt dabei selbst über „die enge Verzahnung von politischen und wirtschaftlichen Prozessen mit der Ausprägung der einzelnen Spirituosen.” Die Erzählung historischer und produktionstechnischer Hintergründe des jeweiligen Hochprozentigen erleichtert dem Einsteiger die Wahl des zu ihm passenden Getränks und vertieft zudem des Kenners Bindung zum berauschenden Stoff.
Neben fachkundigen Cocktail-Rezepten regt das Werk mit allerlei interessanten Fakten und Anekdoten auch den Wissensdurst an. Der Leser erfährt neben Kurzporträts namhafter, trinkfreudiger Künstler von Humphrey Bogart bis Hemingway beispielsweise auch, welche weltpolitischen Ereignisse durch Alkohol erst ins Rollen gebracht oder welche gar verhindert wurden und was man bekommt, wenn man im Wedding einen „Abc“ bestellt.
Fazit: Das Nachwort des Autors Peter Richter bringt es auf den Punkt: „Betrunken sein kann jeder. Aber trunken? Sind nur Kenner.” Ein berauschendes und informatives Buch, das in die Hausbibliothek eines jeden ernsthaften „Trinkers“ – und aller, die es werden wollen – gehört.