Rahnsdorf im Südosten Berlins ist ein vergleichsweise gut situierter Stadtteil mit hohem Durchschnittseinkommen und viel Grün, gelegen an Müggel- und Dämeritzsee. Doch auch in diesem ruhigen Ambiente gibt es Potenzial für Verbesserungen und umtriebige Bürger, die sich darum kümmern wollen. Einige sind deswegen bereits in Vereinen aktiv, doch nun soll es eine gemeinsame Plattform für engagierte Rahnsdorfer über Vereinsgrenzen hinweg geben: „Aktiv für Rahnsdorf“. Einer der Ideengeber war Nikolaus Basedow, der bereits in der Seniorenvertretung des Bezirks aktiv ist. „Man sollte etwas tun, um die Bürger etwas dichter an die Aktivitäten der Verwaltung heranzuführen“, findet er.
So sitzt nun auch das Bezirksamt Treptow-Köpenick mit am Tisch. Dessen Regionalkoordinatorin Sylvia Nietzold, unter anderem für den Ortsteil Rahnsdorf zuständig, hatte das erste offizielle Treffen des neuen Gremiums sogar organisiert, bei dem auch die Bezirksverordnete Karin Zehrer (SPD) anwesend war. „Ich bin richtig stolz darauf, dass die Rahnsdorfer sagen, sie wollen was machen und aktiv sein“, meint Nietzold und skizziert die Möglichkeiten. Einerseits könne man Projekte in der Gegend vorantreiben, auf die sich alle Teilnehmer einigen. Andererseits gehe es um die Erarbeitung von Vorschlägen, die dann in das Bezirksregionenprofil für Rahnsdorf Eingang finden, das demnächst vom Bezirksamt erstellt wird.
Ideen vom Tourismuskonzept bis zum Aktivplatz
Bei diesem Prozedere wurden neben der Vielfalt der Wünsche und dem Engagement der Anwesenden aber auch die Hindernisse bei einer Bürgerbeteiligung deutlich. Schwer fiel vor allem die Trennung von Partikular- und Allgemeininteressen – schließlich ist es auf Ortsteilebene nicht einfach festzulegen, welche Fragen zu speziell sind, um sie gemeinsam anzugehen. Zu den genannten Themen gehörten die Unterstützung für einen barrierefreien Bahnhof, ein Inklusionsfest, Infrastruktur-Verbesserungen bei Internet und Telefon, die freundliche Aufnahme von Zuzüglern, Bäume für die Fürstenwalder Allee oder die Entwicklung des Kiezklubs zum Treffpunkt für alle Generationen. Auch ein Tourismuskonzept für ganz Rahnsdorf wurde gefordert – durch die Attraktivität der Gegend mehre sich die Zahl der Bootsfahrer, die mit ihren Vehikeln nicht umzugehen wüssten.
Als Vorbild für ihr Engagement diente den Anwesenden auch die Initiative von Rahnsdorfer Bürgern, die zur Restaurierung der örtlichen Friedhofskapelle führte. Hier wurde kürzlich der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Im Ulmenhof wiesen die Initiatoren darauf hin, dass sie die Unterstützung weiterer Anwohner gebrauchen könnten.