Ein Schneckenhaus mit Rutsche, ein Sonnendeck mit Ausstellungsfläche oder eine Kinder-WG mit Kojen: Im Rahmen des Projektes „Building Blocks“ konnten Berliner SchülerInnen kindgerechte Traumhäuser gestalten. In bis zu siebenköpfigen Teams entwickelten die TeilnehmerInnen aus Schulen in Pankow, Kreuzberg, Neukölln, Wilmersdorf und Mitte innovative Wohnraum-Modelle.
Betreut wurden sie dabei von fünf Berliner Architekturbüros. In mehreren Workshops konnten gemeinsame Ideen gesammelt, individuelle Wünsche diskutiert und Reißbrett-Skizzen entworfen werden. Dabei mussten sich die Kinder und Jugendlichen auch mit den realen Bedingungen moderner Stadtplanung auseinandersetzen: Zu kostspielige oder gefährliche Ideen konnten nicht berücksichtigt werden.
Innovative Architektur aus Schülerhand
Doch davon ließen sich die Bauherren von morgen nicht beeindrucken: Die fünf entstandenen Modelle beeindrucken mit visionären Raum-Nutzungs-Konzepten und innovativer Architektur. So bietet etwa das von Kreuzberger Schülern gestaltete „Piggsvin“-Haus einen großen Innenraum zum gemeinsamen Spielen – aber auch sechs kleine Boxen, die nur über einen Klettergang zu erreichen sind und bei Bedarf einen Rückzugsraum bieten.
Drei Schüler der Albert-Schweitzer-Schule in Neukölln gestalteten hingegen einen Kiez-Treffpunkt mit Bar, Wohnzimmer und Sonnendeck für den benachbarten Albert-Schweitzer-Platz. Bei der Umsetzung des sogenannten „Blickfängers“ setzten sie sich unter anderem mit dem Gestaltungspotenzial von Sitzecken und Lounge-Ebenen auseinander und schufen ein Modell, das zum „sitzen, essen, liegen, schauen und fliegen“ einlädt. Ein Modell mit Zukunft: „Der „Blickfänger“ wird im Anschluss an die Ausstellung tatsächlich zur Verschönerung des Albert-Schweitzer-Platzes beitragen“, freut Karla Linke, Pressesprecherin der Schwedischen Botschaft.
Treten Sie ein!
Alle Miniatur-Modelle wurden im Anschluss an die Schüler-Workshops auf einer Grundfläche von etwa 4×4 Metern nachgebaut. So haben die Besucher der „Building Blocks“- Ausstellung sogar die Gelegenheit, das Innenleben der Bauprojekte kennenzulernen. Seit gestern werden die sehenswerten Modelle des von der Schwedischen Botschaft organisierten Projektes im Felleshus der Nordischen Botschaften präsentiert. 900 interessierte Besucher kamen zur Eröffnung und viele von ihnen zeigten sich von den Ergebnissen der jungen Stadtplaner derart angetan, dass sie bei den Veranstaltern nachfragten, „ob man die Häuser im Anschluss an die Ausstellung für die eigene Schule nutzen könne“, berichtet Linke.
Neben der Ausstellung lockt ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Kreativ-Workshops für Erwachsene oder Kitas, einem Herbstferien-Bauprojekt oder den sonntäglichen Kinder-Diskussionen über die Städte von morgen. Auch eine Fachkonferenz und Führungen für interessierte Gruppen stehen bis zum 4. November auf dem Programm von „Building Blocks Berlin“, einem Projekt, das 2010 in Stockholm ins Leben gerufen wurde.
weitere Informationen unter: buildingblocksberlin.de