Um die Bundeswehr attraktiver zu machen und auch innerstädtisch Präsenz zu zeigen – dachte sich möglicherweise Ursula von der Leyen – sollte man mal einen Bundeswehr-Showroom eröffnen. Gesagt, getan: Am 19. November 2014 wurde unter großem medialen Interesse in der Nähe des S-Bahnhofes Friedrichstraße der Vorführungsraum feierlich von unserer Verteidigungsministerin eingeweiht. Im Hintergrund aller Ton- und Bildaufnahmen hört und sieht man Demonstranten, die gegen die Eröffnung mit Slogans wie „Kein Werben für Sterben“ protestierten. Diese hatten sich sogar als prominente Unterstützerin Inge Höger mitgebracht, die für die Linke im Bundestag sitzt.
Der Showroom als Begegnungsstätte?
Der Laden, der übrigens 8000 Euro Miete im Monat kostet, ist in den Bundeswehrfarben blau und grau eingerichtet und wirkt somit nicht gerade ansprechend – mehr wie ein ödes Besprechungszimmer als ein ansprechender Präsentationsraum. Im Eingangsbereich liegen ein paar kleine Broschüren aus, im hinteren Teil gibt es eine karge Sitzecke mit blauen Kissen, dahinter ein Whiteboard. Auf der rechten Seite prangt in großen Lettern das Bundeswehrlogo an der Wand. Davor eine Art Tresen, hinter dem sich drei der vier Männer im Laden „verschanzt“ haben – wie man es bei der Bundeswehr eben lernt. Von moderner und offener Plattform kann also nicht wirklich die Rede sein.
Arbeiten bei der Bundeswehr
Vielleicht sollten die Bundeswehr und das Verteidigungsministerium – wenn sie schon mehr Menschen als bisher erreichen wollen – doch lieber etwas mehr in den Laden in der Friedrichstraße investieren (mein Vorschlag wäre: ein Mitarbeiter weniger und dafür eine schönere Einrichtung) oder das gesamte Showroom-Konzept noch mal überdenken.