Neben dem Kopierer im Büro des Hauses der Familie häufen sich Plüschkrokodile mit schwarzen Knopfaugen. Die knuffigen Tiere liegen schon bereit für die anstehende Crocodile Party, bei der es passend zum Thema an einer selbst gebauten Bar „Crocktails“ geben wird. Sechs bis sieben solcher großen Motto-Partys veranstaltet Hausleiterin Kornelia Blumenauer-Uredat mit ihrem Team aus Pädagogen und Erziehern jährlich. „Unsere Feste sind hier schon legendär“, erzählt Blumenauer-Uredat nicht ohne Stolz.
Die 58-Jährige ist bereits seit dem Start des Hauses der Familie 1991 dabei. Damals wurde die Einrichtung vom Charlottenburger Jugendamt zum Zwecke der Präventionsarbeit ins Leben gerufen. „Man sollte Familien mit Problemen schon so früh wie möglich unterstützen, dann wird Schlimmeres verhindert“, sagt Blumenauer-Uredat. Dabei betont sie aber auch, dass das Haus allen offenstehe und nicht nur für Familien mit Problemen da sei. So ist die soziale und kulturelle Zusammensetzung der kleinen und großen Gäste des Hauses auch äußerst vielfältig.
Jeder ist willkommen
Ob der Austausch alleinerziehender Eltern beim gemeinsamen Abendessen, die Bewegung zu exotischen Klängen beim kroatischen Volkstanz oder das Gespräch über aktive Medienerziehung im Elternkurs – das vielfältige Programm des Hauses der Familie verbindet und hebt Gemeinsamkeiten hervor. Nicht zuletzt dadurch herrsche im Haus stets eine lockere und ausgelassene Stimmung, so Blumenauer-Uredat. Besonders beliebt ist das Café Krümel, ein Elternprojekt, das bereits seit über 20 Jahren besteht und sowohl von Vätern und Müttern als auch von Großeltern mit ihren Enkeln wahrgenommen wird. Jeden Dienstag-, Mittwoch- und Donnerstagnachmittag stehen hier die Türen für alle offen, die reden, Kontakte knüpfen oder sich einfach über das Haus informieren wollen. „Wir freuen uns über jeden, der kommt“, sagt Blumenauer-Uredat abschließend.