Neue Livekarte des VBB im Internet

Gleich kommt der Bus um die Ecke

Die aktuelle Neigetechnik der BVG-Busse ist womöglich bald Geschichte. Statt sich automatisch gen Boden zu neigen, damit den Fahrgästen das Ein- und Aussteigen leichtfällt, sollen die Busse sich in Zukunft nur noch auf Knopfdruck seitlich absenken.
Die aktuelle Neigetechnik der BVG-Busse ist womöglich bald Geschichte. Statt sich automatisch gen Boden zu neigen, damit den Fahrgästen das Ein- und Aussteigen leichtfällt, sollen die Busse sich in Zukunft nur noch auf Knopfdruck seitlich absenken.
Praktisch: Internetnutzer können ab jetzt auf einer Livekarte Busse und Bahnen auf ihrer Fahrt durch Berlin orten. Doch leider gibt es dabei ein Missverständnis.

Fahrgäste von BVG und S-Bahn können seit einigen Tagen etwas besser einschätzen, ob sich ein Sprint zur Haltestelle lohnt – auf einer Karte im Internet. Dort lässt der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) die Standortdaten von Bussen, Bahnen und sogar Fähren live einlaufen. Auch die Regionalzüge der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG) sind mit dabei.

Auf den ersten Blick gleicht dort der Großraum Berlin einem Ameisenhaufen. Überall Punkte auf der Karte, die sich langsam fortbewegen. Doch es kommt schnell Ordnung in die Ansicht, wenn man in der Suchleiste eine Straße eingibt. Dann zoomt die Karte heran und zeigt die nähere Umgebung. So sieht man am Bahnhof Alexanderplatz S-Bahnen eintrudeln, die Tram über den Platz fahren und die Buslinie M48 auf der Karl-Liebknecht-Straße herannahen. In einem Fenster rechts lassen sich einzelne Verkehrsmittel und Haltestellen ein- und ausblenden.

Standortdaten werden aus Fahrplänen errechnet

Tatsächlich können sich Fahrgäste so ein lebhaftes Bild machen von dem Verkehr auf 1000 Linien und an mehr als 13.000 Haltestellen in Berlin und Brandenburg. Doch einen Haken hat die Sache. VBB-Pressesprecherin Elke Krokowski bezweifelt, dass Fahrgäste gut beraten sind, in den Laufschritt zu wechseln, weil sie die Straßenbahn auf der Karte schon um die Ecke biegen sehen. Das sei ein Missverständnis, klärt sie auf: „Die Standortdaten kommen nicht via GPS, sondern werden aus Fahrplänen errechnet.“ So kann es passieren, dass Nutzer auf der Karte eine S-Bahn einfahren sehen, in Wirklichkeit aber frierend weiter am leeren Bahnsteig warten müssen.

Immerhin gibt es während der Fahrt einer Linie einen gewissen Abgleich. Grobe Verspätungen werden angezeigt, ausgefallene Züge aus dem System genommen. Wenn ein Gleisbruch am Ostkreuz die S-Bahn lahmlegt, „dann fährt auf der Karte keine S-Bahn mehr“, versichert Krokowski. Der überprüfende Blick auf die Livekarte verwirrt dennoch etwas: Bei einigen Bussen und Bahnen ist die Pünktlichkeit zu sehen, bei vielen nicht. Den Mehrwert der Karte sieht die Sprecherin in der Visualisierung der bekannten Informationen. So könnten Nutzer auf einen Blick sehen, in welche Richtung sich Busse und Bahnen am gesuchten Ort bewegen.

VBB plant Karte auch als Smartphone-App

Ein weiteres Handicap ist die mobile Nutzung: Die auf Smartphones nur schwer lesbare Karte lässt sich unterwegs kaum gebrauchen. Eine App ist laut VBB geplant, doch bei einer massiven Nutzung durch Fahrgäste könnte neuer Ärger entstehen. Schon in München ist vielen Fahrgästen bei einer vergleichbaren App offenbar nicht klar gewesen, dass die Standortdaten nur auf Berechnungen beruhen.

Eine vergleichbare Livekarte für den bundesweiten Bahnverkehr ist unter www.zugradar.de zu finden, auf Smartphones lässt sich auch der Flugverkehr über verschiedene Apps beobachten.


Quelle: QIEZ / Der Tagesspiegel

Gleich kommt der Bus um die Ecke, Kurfürstendamm, 10719 Berlin

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