Solche Kiezgeschichten hören wir gern: Die 25-jährige Carolin Wilke ist gleich neben ihrem neuen Café aufgewachsen und wohnt nach wie vor in ihrem alten Kiez. „Es ist schon praktisch, wenn mein Papa mal für mich einkaufen gehen kann oder kurz den Laden übernehmen“, sagt die sympathische Café-Besitzerin und frische Uni-Absolventin. Wie sie auf die Idee kam, ein Café zu eröffnen? „Ich habe neben dem Studium schon viele Jahre in der Gastro gearbeitet und daher gute Kontakte. Als dieser Laden frei wurde, war es einfach meine Chance“, erzählt Carolin. Die ergriff sie und baute mit ihrem Vater zusammen den Laden nach eigenen Vorstellungen um: Jetzt erstrahlt er in hellem Holz, minimalistisch-chic und doch gemütlich mit Pflanzen, indirekter Beleuchtung und bunten Kissen.
Gesund und gestärkt in den Tag starten
Die Speisekarte ist übersichtlich und hört sich so gut an, dass wir am liebsten gleich alles ausprobieren wollen: Das hausgemachte Granola mit Kürbiskernen auf Joghurt und Aprikosenchutney ist mit Ahornsirup gesüßt, süß-knusprig und macht richtig schön satt. Aber wir wollen unbedingt noch das Tagesgericht probieren: Die farbenfrohe Kombination von Champignons auf Toast mit Rote-Bete-Feta und Thymian für 7,80 Euro ist dann auch so köstlich, dass wir den Teller irgendwie doch noch leerputzen. Die beiden Tagesgerichte, eines davon eine Gemüsebowl, sind wahrscheinlich eher als Lunch gedacht, eignen sich aber auch als deftiges Frühstück.
Wer morgens noch nicht so viel Hunger hat, findet eine Auswahl kleiner Leckereien wie Croissants – das einzige, das hier nicht selbstgemacht ist – Bananenbrot, getoastetes Käse-Croissant oder Birchermüsli (3,80 Euro). Das nächste Mal wollen wir unbedingt noch den French Toast deluxe probieren: Für 8 Euro bekommst du den Klassiker aufgepeppt mit karamellisiertem Pfirsich, Mascarpone, Walnüssen und Ahornsirup. Das hört sich einfach himmlisch an! Dazu noch eine hausgemachte Zitronen-Verbenen-Limonade und schon steht einem perfekten Start in den Tag nichts mehr im Weg.
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Kaffeebohnen im Wilke sind von den Fjord Coffee Roasters – uns persönlich war der Kaffee allerdings etwas zu bitter. Die fairen Preise orientieren sich an den alten Neuköllner Verhältnissen, was eine schöne Abwechslung zu den meisten anderen neuen Cafés ist, die oft mit doppeltem Preisniveau starten. Für dieses schöne Café mit familiärer Atmosphäre, in dem man sowohl draußen als auch drinnen schön sitzen kann, wagen wir uns in Zukunft gerne häufiger in den Nachbarkiez.