In einem Nebengebäude der Gedächtniskirche in Charlottenburg soll es nach Plänen der Kirchengemeinde in Zukunft einen Gastronomiebetrieb geben. Ähnlich dem „Café Einstein“ im Berliner Dom sieht das Konzept einen Treffpunkt für Kirchenmitglieder, Gäste und Touristen vor.
Zurzeit werden die Räume im Erdgeschoss und Keller als Beratungsstelle für sozial Bedürftige und Menschen in Not genutzt. Ehrenamtliche Mitarbeiter organisieren wöchentlich ein Frühstück für Benachteiligte, das unter anderem von der Hilfsorganisation „Berliner Tafel“ unterstützt wird. Weiterhin gibt es eine Teestube und ein Büro für Kircheneintritte. Gefördert wird alles von der evangelischen Landeskirche.
Probleme des Denkmalschutzes
Nachdem jedoch im letzten Jahr die Nutzungsvereinbarung zwischen Träger und Gemeinde ausgelaufen ist, und bis zum Juni 2013 der Kirchturm für 4,2 Millionen Euro saniert wird, wurde die finanzielle Unterstützung durch die Landeskirche gekürzt. Zwei Pfarrer werden mit jeweils einer halben Stelle bezahlt und andere Angebote, etwa die Stadtmission in der Lehrter Straße in Mitte, bevorzugt. Da die Gemeinde nach Ablauf des Vertrags allein für die Gebäude zuständig ist, entstand die Idee für ein Kirchencafé.
Bezirksstadtrat Marc Schulte sieht den zukünftigen Bauplänen allerdings vorsichtig entgegen. Eine Gutachterin beurteilt das doppelwandige Foyer als wenig geeignet für einen Umbau zu einem Café. Die Architektur sei unikal, so dass unter normalen Umständen nichts geändert werden dürfe. Nun prüft das Landesenkmalamt die Unterlagen und berät über ein weiteres Vorgehen mit dem BVV-Stadtplanungsausschuss Charlottenburg-Wilmersdorf.
Weitere Informationen unter Gedächtniskirche Berlin
Weitere Artikel zum Thema:
Was halten Sie von einem Café in der Gedächtniskirche?