Würde ich mit meinen Eltern an genau diesem Tisch in der „letzten“ Ecke des Nothaft Seidels sitzen, hätte mein Papa sicherlich zu meckern: „Das soll schön sein? Das ist wie auf dem Rohbau. Da kommt ja schon die Wand raus!“ Ja, hier blättert nicht nur der Putz. Aber die internationalen Gäste sowie die Kiezbewohner lieben das Café dafür. Schließlich gibt es dem Prenzlauer Berg wieder ein Stück von seinem Ursprungs-Charme zurück – zumindest ein kleines bisschen. Viele der neueren Cafés kommen mittlerweile schließlich ziemlich geleckt, ausgeklügelt und eher schick daher.
Toller Nachbar ist übrigens die Uslar & Rai Buchhandlung.
„Cafés wie das Nothaft Seidel werden in Prenzlauer Berg leider immer seltener. Dass die Inhaber auch einen Laden in Neukölln betreiben, wundert mich nicht – dort hätte ich es derzeit auch eher verortet. Umso schöner, dass sie sich für ihren zweiten Berliner Laden meine Nachbarschaft ausgesucht haben!“