Im Westfälischen Viertel geht es beschaulich zu. Eine der schönsten Straßen, in der man gerne selber wohnen möchte, ist die Elberfelder Straße. Schön, wenn eine Wohngegend wie diese auch gastronomisch mit ein paar Perlen aufwarten kann. Eine dieser Perlen ist das Café Mamsellchen.
Eigentlich sollte das Mamsellchen Mirabelle heißen, das gab es aber schon in Pankow. Genau wie die Mamsell, was die zweite Alternative für einen Namen gewesen wäre. Also wurde daraus das Mamsellchen. „Ich bin gerne Gastgeberin“, erzählt Katja Hinske und erklärt im gleichen Atemzug die geschichtliche Bedeutung einer Mamsell. Früher wurden die Wirtschafterinnen oder Leiterinnen des Küchenpersonals in hochherrschaftlichen Häusern so genannt. Die Speisen in ihrem Café, das gleichzeitig auch Boulangerie ist, bereitet die gebürtige Schwerinerin fast alle selber zu.
Morgens in der Früh bietet sie ihre phantasievollen Rühreikompositionen, Wurst- und Käsespezialitäten an. Wer mit einem süßen Frühstück starten möchte, kann sich Katjas selbstgemachte Marmeladen aufs Brötchen, Croissant oder Brioche streichen. Mittags geht es herzhaft weiter mit hausgemachter Quiche, täglich wechselnden Suppen oder Lammhaxe und Schweinsbraten.
Alles vom Feinsten
Ganz beachtlich ist das Kuchenangebot. „Am Wochenende müsstest du mal die Vitrine sehen“, schwärmt die Besitzerin. „Dann quillt sie vor Torten und Kuchen förmlich über.“ Die Kuchenmaschine, deren Rühren aus der Küche zu vernehmen ist, läuft die ganze Zeit auf Hochtouren. Sie rührt den Teig für Mango-Minze-Tarte, Zitronen-Baiser-Torte oder Pflaumenstreuselkuchen. Garniert mit frisch geschlagener Vanillesahne – einmal probiert, ist man für immer verführt!
Auch ganz vorzüglich sind die Kaffeespezialitäten. Die Bohnen stammen aus der thüringischen Kaffeerösterei Sust in Gotha. Den Tee bezieht das Mamsellchen aus dem Berliner Teesalon am Stuttgarter Platz. Der übersteht getrost auch einen zweiten Aufguss. Noch ein abschließendes Wort zur Gaststube: Die ist ganz gemütlich mit Lieblingsstücken eingerichtet. Kommoden aus Großmutters Zeiten stehen da neben Retro-Stücken aus den 60ern. Schönster Platz ist der gleich neben der Eingangstür auf der Fensterbank oder an einem der rotlackierten Tische draußen vor dem Café.