Der Kern des ehemaligen märkischen Angerdorfs Marzahn ist eine aus der Zeit gefallene Oase zwischen Allee der Kosmonauten, Landsberger Allee und jeder Menge Hochhäusern. Hier in Alt-Marzahn scheinen die Uhren langsamer zu ticken als ringsherum – genau der richtige Platz für ein kleines Café. Das „Grips“ ist ein Ausbildungsrestaurant mit Konditorei; die Akademie für Berufsförderung und Umschulung beschäftigt hier angehende Konditoren, Verkäufer, Köche und Restaurantfachleute. Alle Produkte werden von den Azubis hergestellt und verkauft.
Zwischen 11.30 und 15.30 Uhr kann der Gast aus einer ansehnlichen Anzahl von Mittagsgerichten wählen. Schwerpunkt ist die deutsche Küche, ergänzt durch einzelne internationale Speisen. Doch QIEZ hat es auf etwas Anderes abgesehen: In der kleinen separaten Konditorei türmen sich in zwei Glasvitrinen mehr als ein Dutzend Torten. An Sahne und Schokolade wird hier nicht gespart, aber die Exemplare sehen allesamt aus, als seien sie eine Sünde wert.
Gut gelernt
Die Torten können auch im Ganzen bestellt oder stückchenweise mitgenommen werden. Wer ein Stück vor Ort essen möchte, ordert in der Konditorei und wird dann im Gastraum nebenan bedient. Dieser ist zweckmäßig, hell und freundlich eingerichtet – der Blick durchs Fenster fällt leider nicht auf den Dorfanger, sondern auf die Allee der Kosmonauten mit Tramhaltestelle. Bei warmen Temperaturen kann man allerdings zur Dorfstraße hin vor dem Café sitzen.
Doch das Wichtigste: Die angehenden Konditoren verstehen ihr Handwerk bereits sehr gut. Die Himbeer-Baiser-Torte überzeugt vor allem mit dem gut abgeschmeckten, fein-süßen Cremeanteil. Zusammen mit einem Cappuccino beläuft sich die Rechnung auf faire fünf Euro. Das Ausbildungsrestaurant Grips ist daher ein weiterer Grund, dem kleinen Alt-Marzahn mal einen Besuch abzustatten.
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