Schon vor Monaten waren die Karten für die Tour der Toten Hosen „Krach der Republik“ ausverkauft. 50.000 Menschen hatten sich am Abend des 9. August auf dem Gelände der Tempelhofer Freiheit versammelt. Mit den Broilers und Kraftklub als Vorbands wurde schon zu Beginn des Abends schweres Geschütz aufgefahren. Doch die Menge ist davon wenig beeindruckt, die Fans warten auf den Hauptact.
Auf dem gesamten Gelände trifft man die unterschiedlichsten Hosen-Anhänger: Ältere Rocker in voller Montur, mit Fahne, Schal und T-Shirt sind ebenso dabei wie Zuschauer, die genauso auch auf einem Beyonce Konzert rumlaufen könnten. Die Toten Hosen bedienen einfach jeden Geschmacksfeld.
Vor der Kulisse des Hangargebäudes und einem von der Sonne in ein zartes Orange-Rot getauschten Himmel beginnt leise die Musik. Vom ersten Ton von „Drei Kreuze (dass wir hier sind)“ des Albums „Krach der Republik“ an sind Campino und Co. voll in ihrem Element und reißen die Fans gleich mit. Schon bei den ersten Songs stimmt das Publikum mit ein. Ob ganz vorn an der Bühne oder ganz weit hinten an den Dixi Klos, überall wird gesungen und getanzt. Es macht einfach Spaß, dabei zu sein.
Ein großes Lob bekommen die Toten Hosen-Jungs auch für ihre Fürsorge. Vor der Bühne ist es gerammelt voll, es wird geschubst und leider fallen dabei auch manchmal ein paar Zuhörer um. Wenn einer nicht mehr aufstehen kann, pausieren die Hosen schon mal mitten im Refrain und warten, bis der Fan wieder aufgestanden ist. Man fühlt sich gut aufgehoben.
Danach geht es sofort krachend weiter. Als es schon stockdunkel am Himmel ist, wird noch immer gerockt. Aber die ersten Besucher verlassen schon das Gelände. Man bekommt ja sonst auch keinen Platz mehr in der Bahn. Wir aber bleiben bis zum Schluss. Nachdem die letzten Lieder verklungen sind und der Frontsänger das Ende des Konzertes ankündigt, raffen sich die Massen auf. Doch ohne Zugabe geht natürlich nichts. Also spielen die Altrocker noch zwei, drei Lieder.
Von ihnen bekommen, ebenso wie vom Rest des Konzertes, alle Besucher des Tempelhofer Feldes etwas mit. Die Veranstalter haben zwar versucht, die neugierigen Blick der Parkbesucher mit großen Absperrungen fernzuhalten. Sie haben aber anscheinend nicht mit der unglaublichen Lautstärke gerechnet. Noch auf der Straße kann man fröhlich mitgrölende Fans sehen. Die Düsseldorfer haben die Hauptstädter richtig abrocken lassen. Ob die Ärzte das toppen können, bleibt abzuwarten.