So funktioniert Carsharing
Carsharing ist eine attraktive Alternative für Berliner*innen, die nicht jeden Tag auf das Auto angewiesen sind. Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Konzepte für Carsharing. Entweder stehen die Autos auf einem fixen Parkplatz oder innerhalb eines bestimmten Nutzungsgebiets auf öffentlichen Parkplätzen. Hat das Auto einen festen Standort, holen es Nutzer*innen dort ab und bringen es auch wieder dorthin zurück. Bei diesen Anbietern kann ein Auto für mehrere Tage oder Wochen reserviert werden. Bei Free-Floating-Anbietern sind die Autos in einem festgelegten Nutzungsgebiet an unbestimmten Plätzen abgestellt. Eine App zeigt Suchenden den Standort der verfügbaren Autos an. Diese Variante ist gerade dann praktisch, wenn nur eine einfache Fahrt ohne Rückweg geplant ist. Auch spontane Fahrten lassen sich mit dieser Variante gut umsetzen. Die App zeigt das nächstgelegene Fahrzeug an und die Fahrt kann beginnen. Am Ziel angekommen kann das Auto im vom Anbieter definierten Nutzungsgebiet abgestellt werden. Vor der Fahrt ist üblicherweise eine Registrierung in der App des Anbieters notwendig, bei der ein Ausweis und der Führerschein verlangt wird. Die Anbieter für Carsharing in Berlin sind mittlerweile gut aufgestellt, sodass man sich gut auf diesen Service verlassen kann.
Worauf muss man achten?
Wer muss eigentlich so ein Fahrzeug tanken und wie läuft das mit der Versicherung? Das Tanken funktioniert mit einer Tankkarte für Partnertankstellen, die im Fahrzeug bereit liegt. Auch bei Tankstellen, die keine Partnertankstellen sind, kann getankt werden. In diesem Fall ist die Tankfüllung zunächst selbst zu bezahlen und wird im Nachhinein erstattet. Bei der Abgabe des Autos sind die Kunden der meisten Carsharing-Anbieter nicht zum Auftanken verpflichtet.
Versichert ist ein Carsharing-Wagen beim Anbieter. Der anteilige Preis für die Versicherung ist bereits im Mietpreis enthalten. Wenn bereits vor Fahrtantritt ein Schaden am Auto auffällt, sollten Nutzer das Bordbuch durchblättern. Ist der Schaden nicht darin vermerkt, sollte dieser noch vor Fahrtantritt der Zentrale gemeldet werden. Damit die nächsten Nutzer ein gepflegtes Auto vorfinden und Allergiker geschützt sind, ist die Mitnahme von Haustieren nicht bei allen Unternehmen gestattet. Ist das Mitführen von Tieren erlaubt, sind die Tierhaare vor der Rückgabe zu entfernen. Auch gröbere Verschmutzungen durch schlechte Wetterbedingungen müssen die Nutzer vor der Auto-Abgabe entfernen. Die Tiefenreinigung übernehmen die Unternehmen selbst.
Warum Carsharing gut für Berlin ist
Besonders in der Friedrichstraße und den umliegenden Straßenzügen ist die Luftverschmutzung hoch. Carsharing sorgt dafür, dass weniger CO2 emittiert wird. Denn Carsharing-Kundinnen und -Kunden verwenden seltener ein Auto als Autobesitzerinnen und Besitzer. Daher sind Carsharing-Konzepte ein wichtiges Instrument in der städtischen Mobilitätspolitik. Dazu kommt, dass durch Carsharing weniger Pkws auf den Berliner Straßen unterwegs sind. Durch ein gut aufgestelltes Carsharing-Angebot sind sicherlich auch einige Bürger nicht mehr gezwungen, ein eigenes Fahrzeug zu besitzen. Weniger Fahrzeuge auf den Straßen verbessern dann nicht nur die Luftqualität. Auch die Parkplätze und Stauzonen werden dadurch entlastet.
Zudem gilt seit Kurzem sogar bevorrechtigtes Parken für Carsharing-Fahrzeuge. Das erlaubt die Anpassung der Straßenverkehrsordnung (StVO) vom 28. April 2020. Sie besagt, dass auf entsprechend gekennzeichneten Parkplätzen Carsharing-Fahrzeuge Vorrang haben. Eine Plakette in der Windschutzscheibe weist gemeinsam genutzte Autos aus. Für unerlaubt abgestellte private Pkws wird eine Geldstrafe erhoben.
Kostengünstig mobil sein
Auch während der Corona-Krise betreiben die Befragten einer Studie genauso gerne Carsharing wie zuvor. Die beständige Beliebtheit der Carsharing-Dienste liegt vermutlich an der Kostenersparnis für die Fahrerinnen und Fahrer. Die Kosten für Anschaffung, Steuern, TÜV, Reifen, Versicherung und teure Reparaturen in der Fachwerkstatt fallen weg. Beim Carsharing zahlen Nutzerinnen und Nutzer nur für den Zeitraum, in dem sie das Auto wirklich beanspruchen. Wenn es parkt und niemand damit fährt, fallen keine Kosten für die Einzelperson an.
Wer privat weniger als 800 Kilometer pro Monat oder 10.000 Kilometer pro Jahr fährt, spart mit Carsharing Kosten ein. Allerdings ist dabei auf die unterschiedlichen Preise bei verschiedenen Anbietern zu achten. Modelle mit einem festen Parkplatz sind meist günstiger als Free-floating-Fahrzeuge.
Fazit
Manche Fahrten sind nur mit einem Auto zu bewältigen und nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr. Trotzdem muss für Großeinkäufe und Möbeleinkäufe nicht unbedingt ein eigenes Fahrzeug angeschafft werden, auch wenn es sich in vielen Fällen tatsächlich nicht vermeiden lässt. Carsharing ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative, welche die gute Lebensqualität in Berlin fördert und für flexible Lösungsansätze im Nahverkehr sorgt. Zudem funktionieren das Reservieren und die Rückgabe von Carsharing-Autos schnell und unkompliziert. Damit folgt Berlin im innerstädtischen Bereich dem internationalen Trend, ein Auto zu nutzen, statt es zu besitzen. Für diejenigen Berliner*innen, die nur unregelmäßig ein Fahrzeug nutzen müssen, ist diese Entwicklung willkommene Lösung.