Berlin-Wilmersdorf

CDU will Hundeauslauf am Grunewaldsee einschränken

Geht es am Grunewaldsee zu wild zu? Die CDU-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf will das Hundeleben bremsen. Das Ufer, wo dieses Bild entstand, liegt allerdings in Zehlendorf.
Geht es am Grunewaldsee zu wild zu? Die CDU-Fraktion Charlottenburg-Wilmersdorf will das Hundeleben bremsen. Das Ufer, wo dieses Bild entstand, liegt allerdings in Zehlendorf.
Grunewald - Als Reaktion auf das heftig umstrittene Hundeverbot am Zehlendorfer Schlachtensee fordert die CDU in Charlottenburg-Wilmersdorf nun auch eine "Begrenzung des Hundeauslaufs" am Grunewaldsee - weil viele Tierhalter dorthin ausweichen.

In einem Internetforum für Berliner Hundehalter ging es am Mittwoch hoch her: „Nun soll der Grunewaldsee für Hunde gesperrt werden!!!!“, heißt es dort. Das ist zwar übertrieben, richtig ist aber, dass die CDU-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf neue Einschränkungen im Hundeauslaufgebiet Grunewald verlangt. Das zeigt ein Antrag für die BVV-Sitzung am Donnerstag. Es geht um Folgen des Hundeverbots an den Ufern des Schlachtensees, das Mitte Mai in Kraft trat und eines der größten Streitthemen im Berliner Südwesten ist.

Am Grunewaldsee verläuft die Bezirksgrenze: Das Gewässer sowie Teile des Ufers und des Walds gehören zu Charlottenburg-Wilmersdorf, dagegen stehen das Jagdschloss Grunewald und das neuerdings auch als Hunderestaurant beworbene Forsthaus Paulsborn in Zehlendorf. Die Bucht nahe dem Jagdschloss, in der die meisten Hunde herumtoben, zählt ebenfalls zu Zehlendorf – dort können Politiker aus der City West also nichts verbieten.

„Zunehmende Konflikte“

Für den Wilmersdorfer Bereich verlangt die CDU-Fraktion eine „Begrenzung des Hundeauslaufs“, um „das Gebiet rund um den Grunewaldsee weiterhin für alle Mitbürger erlebbar zu machen“, wie in der Antragsbegründung steht. Seit die Ufer des Schlachtensees tabu sind, wichen Hundehalter dorthin aus – ebenso wie gewerbliche Hundeausführdienste aus Berlin oder aus dem Umland, wo es keine Auslaufgebiete gebe. Die CDU sieht „zunehmend Konflikte“ mit anderen Spaziergängern. Außerdem sei die Entwicklung „unvereinbar“ mit dem Naturschutz.

Fraktionschefin Susanne Klose sagt, der Vorstoß ziele nicht unbedingt auf eine Verkleinerung des Auslaufgebiets ab, allerdings sei dies denkbar. Zunächst fordere man das Bezirksamt nur auf, nach Lösungen zu suchen. Stadtentwicklungsstadtrat Marc Schulte (SPD) betont, das Bezirksamt wolle am Auslaufgebiet nichts ändern. Sollte sich die BVV jedoch mehrheitlich dafür aussprechen, werde der Wunsch befolgt. Schulte vertritt die erkrankte Umweltstadträtin Elfi Jantzen (Grüne).

In der BVV gibt es eine rot-grüne Zählgemeinschaft. Diese hat noch nicht über das Thema beraten. Aber SPD-Fraktionschef Holger Wuttig reagiert skeptisch. Sinnvoller sei es, die „Kleinstaaterei zu beenden“ und bezirksübergreifend zu überlegen, wie die Interessen der Hundehalter gewahrt und Konflikte vermieden werden können.

Kritik aus den eigenen Reihen

Die Christdemokraten bekommen sogar Gegenwind aus ihrer Partei. Der Vize-Fraktionschef der CDU in Spandau, Thorsten Schatz, sagt, er „hoffe sehr“, dass der Antrag „angesichts der Einsatzes der CDU Berlin für ein besseres Miteinander von Mensch und Hund entsprechend optimiert“ werde. Laut Schatz hat der jüngste CDU-Landesparteitag einstimmig den Antrag des CDU-Kreisverbands Spandau beschlossen, der unter anderem eine Ausweitung der Auslaufgebiete vorsieht.

Hundehalter wollen bei der BVV am Donnerstag protestieren. Allerdings wird es noch keinen Beschluss und voraussichtlich nicht einmal eine Diskussion geben. Der Antrag soll zur Beratung in die Ausschüsse überwiesen werden.


Quelle: Der Tagesspiegel

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